Passau

Studenten sammeln für die Ukraine

01.03.2022 | Stand 21.09.2023, 23:54 Uhr

Im Ehret-Gebäude nimmt das Team um Eva Schmitt (v.r.), Yaroslav Kyselov und Eva van de Pavert Hilfsgüter an. Dr. Achim Dilling (3.v.l.), Kanzler der Universität Passau, hatte der Gruppe geholfen, die passenden Räumlichkeiten für ihre Aktion zu finden. −Fotos: Schmidhuber

Zwei kleine Kinder bringen zu Fuß einen großen Karton, es folgt ihre Mama mit zwei Tüten. Andere kommen mit dem Rad vorbei, wieder andere mit dem Auto, den Kofferraum vollgepackt. Sie alle wollen helfen. Im Ehret-Gebäude der Passauer Universität sammeln Studenten Hilfsgüter für Flüchtlinge aus der Ukraine. Innerhalb eines Tages haben sie die Aktion "Passau für die Ukraine" ins Leben gerufen.

"Wir wollten so schnell wie möglich anfangen", erzählt Studentin Eva van de Pavert. Sie kümmert sich mit Eva Schmitt und Yaroslav Kyselov vor Ort um die Organisation. "Am Montag haben wir angefangen, nach Helfern zu suchen." Am Dienstag nahm das Team im Ehret-Gebäude bereits Spenden an. 76 aktive Mitglieder hatte die Helfergruppe gestern Nachmittag – "und es werden stündlich mehr", sagen die Initiatoren. Organisiert hat sich die Gruppe über soziale Medien.

In der Halle sortieren die freiwilligen Helfer Lebensmittel, Kleidung, Medikamente, Hygieneprodukte. Knapp 30 Leute seien am Dienstagvormittag bereits vorbeigekommen, um Hilfsgüter abzugeben, sagt Kyselov. Er stammt aus der Ukraine, studiert an der Uni Passau. Seine Eltern sind beide noch in Kiew, seine Schwester und Großeltern haben das Land bereits verlassen. Die Entwicklungen beobachtet er mit Sorge: "Es wird in den nächsten Wochen noch schwierig, deshalb brauchen wir jede Art der Unterstützung."

Auch die Universität griff den Studenten unter die Arme. Kanzler Dr. Achim Dilling "war wahnsinnig hilfsbereit", sagt Eva van de Pavert. "Er hat uns innerhalb kürzester Zeit die Halle zur Verfügung gestellt." Ein Professor der Uni Passau und ein Professor der LMU München hätten außerdem angeboten, die Güter an die polnisch-ukrainische Grenze zu bringen. Dort werden die Spenden von der Regierung weiter verteilt.

"Wir leisten Unterstützung, wo es geht", sagt Dr. Achim Dilling. Die Universität habe sich eindeutig positioniert und verurteile den Krieg aufs Schärfste. Derzeit sucht sie unter ihren ukrainischen Studierenden nach Dolmetschern, die beim Übersetzen helfen können, wenn Flüchtlinge in Passau ankommen.

Einen 40-Tonner samt Fahrer stellt indes die Josef Paul GmbH. Die Studentengruppe hofft, dass noch viele Spenden vorbeigebracht werden – wenn es genug Hilfsgüter sind, um den Lkw voll zu bekommen, soll es losgehen. Benötigt werden: Schlafsäcke; haltbare Lebensmittel; Konservendosen; Medikamente und Verbandsmaterial;Babynahrung; Windeln für Kinder und Erwachsene;Damenhygieneartikel.

ⓘ Heute können zwischen 10 und 19 Uhr im Ehret-Gebäude der Uni (zwischen Innstr. 41 und 43) Spenden abgegeben werden. Eine Liste mit benötigten Gütern ist unter www.tinyurl.com/2p8ux5u6 einsehbar.

URL: https://www.pnp.de/archiv/1/studenten-sammeln-fuer-die-ukraine-6884228
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