Mögliche Chance für den Betrieb

A-Kaiser: Gericht ordnet Insolvenzverwaltung an

20.07.2021 | Stand 22.09.2023, 1:32 Uhr

−Foto: David Ebener/dpa

Nun ist es amtlich: Das Amtsgericht Passau hat am Montag um 11 Uhr die vorläufige Insolvenzverwaltung für die A-Kaiser GmbH aus Aicha vorm Wald (Landkreis Passau) angeordnet.

Der Autoteilezulieferer ist in Nöten, nachdem sich Geschäftsführung und Gesellschafter mit Hauptkunde VW überworfen haben. Volkswagen kündigte Ende Mai die Liefer- und Abnahmeverträge, wodurch die Produktion beim Zulieferer mit Standorten in Aicha und Salzweg nahezu zum Erliegen kam.

Als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Münchner Rechtsanwalt Dr. Michael Jaffé – kein Unbekannter in Aicha. Jaffé regelte schon die erste Insolvenz 2013/2014. Der ursprüngliche Plan der Geschäftsführung, eine Insolvenz in Eigenverwaltung durchzuführen, ist damit endgültig vom Tisch.

Verfahren auch eine Chance für den Betrieb

Für Betriebsrat und Gewerkschaft kommt die vorläufige Insolvenzverwaltung nicht überraschend – und auch nicht ganz ungelegen. Die IG Metall Passau begreift das Verfahren als eine Chance für den Betrieb. Weil VW wohl bereits bekundet hat, mit den aktuellen Eigentümern von A-Kaiser nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen, ist es aus Sicht der Gewerkschaft entscheidend, den Betrieb mit rund 430 Mitarbeitern vom Eigentümer zu lösen. Auf dieses Szenario ist die IG Metall vorbereitet. Sie steht bereits in Kontakt zu einem erfahrenen Sanierer, der grundsätzlich Interesse habe, an einer Lösung für A-Kaiser mitzuarbeiten.

A-Kaiser wurde 2018 von der Gramax Invest AG in der Schweiz gekauft (heute Apaneo Capital Partners AG), deren Verantwortliche schon mehrere Firmen nach der Übernahme in die Pleite geführt haben. Im Falle eines pfälzischen Möbelherstellers ermittelt noch die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern.

URL: https://www.pnp.de/archiv/1/a-kaiser-gericht-ordnet-insolvenzverwaltung-an-6848792
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