Wie in vielen Städten der Region finden nun auch in Deggendorf "Spaziergänge" statt. Die Teilnehmer wollen damit offenkundig gegen die Corona-Maßnahmen und insbesondere die im Raum stehende Impfpflicht demonstrieren.
Lesen Sie auch:
- Warum unangemeldete Corona-Spaziergänge selten aufgelöst werden
Am späten Samstagnachmittag sind nach Schätzung von Thomas Kindel, Leiter des Sachgebiets Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt, etwa 250 bis 300 Menschen durch die Innenstadt gezogen. Schon am Montagabend fand der nächste Spaziergang statt. Nach Kindels Schätzung hatte er mindestens 150 Teilnehmer. Diese gingen – begleitet von einigen Polizisten – vom Greiner-Parkplatz in der Graflinger Straße bis zur Grabkirche und wieder zurück. Dabei waren Menschen jeden Alters. Nach einer guten Stunde ging man wieder nach Hause.
Weder am Samstag noch am Montag war eine Demonstration oder eine Versammlung angemeldet, sagte Kindel.
Keine typische Demo
Eine typische Demonstration war es auch nicht: Kein einziger Spaziergänger hatte ein Plakat dabei, niemand rief eine Parole. Viele trugen ein Grablicht oder eine sonstige Kerze. Ein ratloser Passant in der Graflinger Straße fragte einen Polizisten: "Was ist denn da los?" Er erhielt zur Antwort: "Die machen einen Spaziergang."
Zu den Spaziergängen wird in den sozialen Medien aufgerufen, etwa in der Facebook-Gruppe "Niederbayern steht auf", in der vor allem Kritiker der Corona-Maßnahmen schreiben. Die Diskussion dort dreht sich mittlerweile insbesondere um die "Ausgrenzung" von Ungeimpften durch 2G-Regelungen, die Impfpflicht für Pflegepersonal und die diskutierte allgemeine Impfpflicht.
− stg