Aufstieg hin oder her – der Abschied von Sandro Wagner (35) als Coach des bayerischen Regionalliga-Meisters Spvgg Unterhaching ist seit Monaten beschlossene Sache. Dumm nur, dass nun ausgerechnet wenige Stunden vorm Hinspiel um den Drittliga-Aufstieg der Münchner Vorstädter beim Traditions-Ostklub Energie Cottbus am späten Mittwochabend (die Spvgg gewann die Partie 2:1) neue Spekulationen um die Zukunft des Ex-Bayern-Profis und redegewandten TV-Experten die Runde machten.
Demnach soll der gebürtige Münchner die ihm angetragene Stelle als U19-Coach von Rekordmeister FC Bayern verschmäht haben – womöglich, weil ihm eine Trainer-Offerte aus dem Red-Bull-Imperium sprichwörtlich „Flüüügel“ verleihen könnte.
Dass der achtfache Ex-Nationalstürmer (fünf Tore) an seiner ersten Chefcoach-Stelle bei Noch-Arbeitgeber Unterhaching bereits Mitte März mit seinen Abwanderungsplänen für klare Verhältnisse gesorgt hatte, wurde ihm auch von Haching-Präsident Manni Schwabl hoch angerechnet. Es erfülle ihn mit Stolz, „dass wir dieses Trainertalent entdecken und mitentwickeln konnten. Ich bin total überzeugt, dass er künftig eine große Trainerkarriere einschlagen wird.“ Der erste überschaubare Schritt dabei: der Regionalliga-Meistertitel, den die Spvgg Unterhaching unter Wagners Regie schon einige Spieltage vor Saisonende unter Dach und Fach brachte.
Kicker: Wagners Spur führt zum FC Liefering
Nach dem Aufstiegs-Rückspiel gegen Cottbus am Sonntag um 13 Uhr in Unterhachings „Alpenbauer Sportpark“ ist nach zwei erfolgreichen Jahren nun definitiv Schluss für Wagner beim Schwabl-Klub. Seine extravagante Begründung: Als Trainer sei er ein „Lernender“, wolle daher im Sommer „die Perspektive wechseln und einen Schritt in eine andere Richtung gehen.“ Und diese Richtung könnte in die Alpenrepublik führen.
Wie der „Kicker“ am Mittwoch berichtete, führe „eine Spur“ zum österreichischen Zweitligisten FC Liefering, der sich dieser Tage mangels Erfolg von Trainer Fabio Ingolitsch trennte. Was erstmal nach Rückschritt bzw. bestenfalls Stillstand in Wagners Karriereplan aussieht, entpuppt sich freilich bei näherem Hinsehen als möglicherweise vielversprechendes Sprungbrett: Liefering gehört als „Farmteam“ des österreichischen Serienmeisters Salzburg zum Red-Bull-Konzern, der sich erst an Pfingsten mit RB Leipzig den DFB-Pokal in seine Vitrinen stellen konnte. In Liefering arbeiteten zu Beginn ihrer Karrieren so erfolgreiche Coaches wie Oliver Glasner, Bo Svensson oder der aktuelle RB-Salzburg-Trainer Matthias Jaissle. Wenn das mal keine vielversprechenden Referenzen für einen ambitionierten Jungspund auf der Trainerbank sind...
− ws