Frauenchiemsee

Insel der Seligen

15.05.2023 | Stand 09.05.2023, 8:43 Uhr

15,5 Hektar groß und mit ihren 300 Einwohnern relativ dicht besiedelt: die Fraueninsel. −Foto: dpa

Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis: Der „Feurige Elias“ dampft, keucht, pfeift und ruckelt vom Bahnhof Prien hinaus zum Chiemseehafen Stock. Seit 1887 ist das „Chiemsee-Bockerl“, die älteste dampfbetriebene Schmalspurbahn Deutschlands, unterwegs. Und wenn man Glück hat, wartet im Hafen der Schaufelraddampfer „Ludwig Feßler“, das stolze historische Flaggschiff unter den elf Passagierschiffen der Chiemsee-Flotte, und durchpflügt mit uns die Chiemseewogen.
Der Chiemsee am Fuß der Voralpen ist Bayerns größter See: Unter Deutschlands Gewässern steht er – nach Bodensee und der Müritz – an dritter Stelle. 82 Quadratkilometer dehnt sich die Fläche des „Bayerischen Meeres“ aus, 74 Meter misst seine größte Tiefe. Will man ihn umrunden – am besten mit dem Radl – stehen einem 65 Kilometer aussichtsreicher Fuß- oder Radweg bevor. Drei Chiemsee-Inseln ragen aus der blinkenden Wasserfläche heraus: Fraueninsel, Krautinsel und Herreninsel.

Die Umgebung des Chiemsees präsentiert eine Ideallandschaft aus Bergen, kleinen Seen, grünen Hügeln und rauschendem Ried. Menschen siedelten hier schon seit frühesten Zeiten. Und wieder waren es Inseln, die sie besonders anzogen. Auf der Krautinsel wurde ein jungsteinzeitlicher Pfahlbau aus dem ersten Viertel des 4. Jahrtausends entdeckt. Vorgeschichtliche Handelswege führten von Mittelmeerraum über die Alpen bis in den Chiemgau und brachten mediterrane Kulturpflanzen und Güter und schließlich die Metallverarbeitung nach Südbayern. Dann folgten die Kelten. Auf sie gehen die Erdwälle einer befestigten Siedlung auf der Herreninsel zurück.
In Seebruck erbauten die Römer eine Brücke über die Alz und unterhielten eine Straßenstation, die sie Bedaium nannten. Grundmauern auf dem Kirchenhügel und das höchst anschauliche Römermuseum mit seinen 500 Exponaten erzählen davon. Bedaius war der keltische Wassergott, der für den Chiemsee zuständig war. Lacus Bedaius, so nannten die Römer den See. Seltsam, dass auf den Inseln keine römischen Überreste nachweisbar sind. Schließlich sind die Römer dafür berühmt, dass sie für ihre Tempel, wie auch für ihre luxuriösen Villae rusticae, ihre Gutshöfe, immer besondere Plätze ausgesucht haben.

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