Umzug ins Pflegeheim der Caritas

Regener Tafel arbeitet in neuen Räumen

Gestern wurde die Ware erstmals im Caritas-Altenheim ausgegeben

31.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:10 Uhr

Erster Ausgabetag in den neuen Tafel-Räumen im Regener Caritas-Wohn- und Pflegezentrum: Ein Kunde belädt die mitgebrachte Tasche, Corinna Schmid (hinten links) und Karin Prior vom Tafel-Team geben die Ware aus, die in den roten Boxen vorbereitet ist. −Foto: Fuchs

Eigentlich ist es ein Freitag wie immer für die Truppe der Regener Tafel. Gegen 9 Uhr kommt die erste Fuhre an Ware an, ein halbes Dutzende Helferinnen sortieren und verteilen sie auf unzählige rote Plastikkisten. Punkt 12 Uhr öffnet Tafel-Chefin Margot Hof die Tür für die erste Kundin des Tages. Aber nicht nur die Tür ist neu: Am gestrigen 31. März hat die Regener Tafel erstmals in ihren neuen Räumen die Ware ausgegeben. Sie ist vom städtischen Haus in der Bärndorfer Straße ins Untergeschoss des Wohn- und Pflegezentrums St. Elisabeth umgezogen. Schon seit Herbst 2022 gehört die zuvor eigenständige Tafel zum Kreis-Caritasverband.

Kolping-Lehrwerkstatt sorgt für maßgeschneidertes Mobiliar

Damit nimmt Margot Hof die Kunden jetzt an einer Glastür in Empfang, nicht mehr wie bisher an einem offenen Garagentor. Drei Räume hat die Caritas der Tafel freigemacht und nach allen Regeln der Hygiene-Aufsicht hergerichtet. Hinten in der Küche werden die roten und grünen Kisten befüllt, im Gang fällt eine Reihe von nagelneuen Kühlschränken auf. Den „Verkaufsraum“ haben die jungen Schreiner der Kolping-Lehrwerkstatt nach Maß mit Regalen und Tischen ausgestattet.

Nach einer halben Stunde können Hof und ihre Mitstreiter schon ein erstes Fazit ziehen. „Die Wege sind anders“, hat Margot Hof festgestellt. In der Küche ist der Platz zum Herrichten beengt, wenn fünf Leute nebeneinander werkeln. Einer der Fahrer trauert der Garagen-Situation am alten Standort nach – an die Kellertüre im Altenheim kann er mit dem Transporter nicht heranfahren. Umso mehr Lob bekommt der neue Ausgaberaum: „Die Tür ist sehr gut“, findet Karin Prior, „jetzt sind immer nur zwei Kunden im Raum, es ist ruhiger als bisher.“

Muslim oder Ukraine? Die Kisten werden vorsortiert

Und auch Markus Dahlke, Kreisgeschäftsführer der Caritas, schaut gespannt dem routinierten Arbeiten des Tafel-Teams zu. Am Beginn steht die „Eingangskontrolle“, bei der Margot Hof die Berechtigungskarte prüft. „Ukraine?“ lautet die nächste Frage – denn aus der Küche kommen die Kisten A und B, vorsortiert für muslimische Kunden, die beispielsweise kein Schweinefleisch bekommen, und der deutsch-ukrainischen Gruppe. Dazu werden Extras abgefragt: „Brötchen? fragt Corinna Schmid und deutet auf die grüne Kiste hinter sich. Und sogar Blumen sind heute im Angebot. Nur der kleine Sohn einer Ukrainerin geht leer aus. „Süßigkeiten waren heut nicht dabei“, ruft eine Helferin quer durch den Raum, „gebt‘s eam wenigstens a Brezn.“

− jf

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