Isar Ratten nach dem Aufstieg

Meistermacher Englbrecht: So sieht er die Bayernliga-Zukunft des Dingolfinger Eishockeys

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28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:20 Uhr

Die Isar Rats des EV Dingolfing im siebten Eishockey-Himmel – die Landesliga-Meisterschaft und der Bayernliga-Aufstieg sind perfekt.

Nach 14 Jahren ist der EV Dingolfing wieder in die Eishockey-Bayernliga aufgestiegen. Einen großen Anteil am Erfolg hat sicher Trainer Bernie Englbrecht. Im ausführlichen Gespräch mit der Heimatsport-Redaktion blickt der Isar Rats-Dompteur auf die Saison zurück. Er erzählt, wie er die Mannschaft zu einer Einheit geformt hat und gibt klar zu verstehen, dass er in der kommenden Saison gerne bei den „Ratten“ bleiben würde.

Herr Englbrecht, Sie waren als Spieler und Trainer jeweils Deutscher Meister und haben auch in Landshut große Erfolge gefeiert. Wie würden Sie die Landesliga-Meisterschaft mit dem EV Dingolfing einordnen?
Bernie Englbrecht: Das ist eine großartige Sache. Ich habe gewusst, dass ich in Dingolfing eine gute Truppe habe und ich war dementsprechend überzeugt, dass wir einiges erreichen können. Letztendlich hat der gesamte Verein die „Mission Aufstieg“ grandios umgesetzt.

In den vergangenen Jahren ist dem EV Dingolfing vor dem Saisonendspurt die Luft ausgegangen. An welchen Stellschrauben haben Sie gedreht, dass dies nicht mehr passieren wird?
Bernie Englbrecht: Ich habe schon bemerkt, dass es eine Grüppchenbildung gab. Zudem haben die älteren Spieler in den vergangenen Jahren viel gespielt, obwohl das eine oder andere Talent da ist. Bei mir ging es von Anfang an nur über Leistung. Wichtig war außerdem, dass wir am Dienstag immer hart trainiert haben. Somit konnten wir im letzten Drittel immer zulegen.


Welche Qualitäten Ihrer Mannschaft haben den Erfolg gebracht?
Bernie Englbrecht: Der Wille und auch der Charakter. Beides hat sich insbesondere in den Playoffs gezeigt. Nach der engen Serie gegen Sonthofen ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Die Truppe war ab dem Zeitpunkt heiß und wollte das große Ziel mit allen Mitteln erreichen. Das war schon sehr imponierend.


Max Hofbauer, Patrick Geiger und auch Goalie Dennis Jedrus ragten in den Playoffs heraus …
Bernie Englbrecht: Eishockey ist ein Mannschaftssport. Natürlich haben die drei genannten Spieler sehr gute Leistungen gezeigt. Trotzdem will ich zum Beispiel Daniel Schander nicht vergessen, der hervorragende Playoffs gespielt hat. Alex Janzen hat sich trotz Verletzung durchgebissen. Auch das Verteidiger-Duo Dominik König und Max Ohr hat mir gefallen. Kurzum: Jeder Spieler hat seinen Anteil an diesem Erfolg.

In den Playoffs kamen knapp 9000 Zuschauer zu den fünf Heimspielen. Wurde der „schlafende Riese“ EV Dingolfing wieder zum Leben erweckt?
Bernie Englbrecht: Ja, man hat schon gesehen, dass hier ein sehr großes Potenzial vorhanden ist. Dingolfing ist eine Eishockeystadt und die Zuschauer haben gespürt, dass die Mannschaft in dieser Saison den Aufstieg schaffen will. Wir sind jetzt auf dem richtigen Weg, obwohl es natürlich in der nächsten Saison, in einer höheren Liga, nicht mehr so weitergehen wird.

Sie sprechen die Bayernliga an. Aus Ihrer vorherigen Antwort ist deutlich herauszulesen, dass Sie große Lust haben, auch in der kommenden Saison beim EV Dingolfing an der Bande zu stehen?
Bernie Englbrecht: Auf jeden Fall. Dies war auch der Grund, wieso ich nach Dingolfing gegangen bin. Ich hatte schlichtweg die Schnauze voll von der Landesliga. Deswegen hat mich die Aufgabe beim EVD gereizt. Ich wollte aufsteigen, denn in der Bayernliga ist ein höheres Niveau und alle Teams spielen mit zwei Ausländern, was ja in der Landesliga nicht immer der Fall ist. Zudem sind wir als Bayernligist attraktiver für gute, talentierte Spieler. Auch Förderlizenzen können jetzt in Anspruch genommen werden.
Der Kader muss gezielt verstärkt werden. Stimmen Sie dem zu?
Bernie Englbrecht: Auf alle Fälle. Es wird jetzt darauf ankommen, ob wir die zwei Ausländerlizenzen an Stürmer vergeben oder ob wir einen Stürmer und einen Verteidiger haben wollen. Auf jeden Fall wird es leichter, an Spieler zu kommen. Nun müssen wir schlau und klug auf dem Transfermarkt agieren. Dann wird mit Sicherheit eine sehr konkurrenzfähiges Team in der kommenden Bayernliga-Saison an den Start gehen.

Davor ist mit Sicherheit noch ein wenig Urlaub …
Bernie Englbrecht: Die Jungs dürfen jetzt erst einmal feiern. Das haben sie sich verdient. Danach müssen wir uns aber zusammensetzen, die Konkurrenz schläft nicht. Wir wollen diese Euphorie in Dingolfing am Leben halten.

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