Ein schwerer Verkehrsunfall führte am Samstagnachmittag zu einer Sperrung der A6 zwischen den Anschlussstellen Roth und dem Kreuz Nürnberg-Süd. Die Bilanz: Mehrere teils schwer Verletzte, hoher Sachschaden - und ein Geisterfahrer.
Ein 44-jähriger Lkw-Fahrer aus der Ukraine fuhr hinter einem Fahrzeuggespann auf der rechten Fahrspur. Das Gespann bestand aus einem Kleintransporter und einem Anhänger, auf dem ein Auto geladen war. Der Fahrer des Sattelzugs übersah, dass das Gespann vor ihm verkehrsbedingt abbremste und prallte gegen dessen Anhänger. Durch die Wucht des Aufpralls geriet das Gespann ins Schleudern, kippte zur Seite und verlor den auf dem Anhänger geladenen Wagen.
Gefahr zu spät erkannt
Eine dahinter befindliche Verkehrsteilnehmerin, die auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs war, wurde von dem schleudernden Gespann überrascht, konnte nicht mehr ausweichen und fuhr in den Anhänger.
Die Pkw-Fahrerin verletzte sich glücklicherweise nur leicht, wurde aber vorsorglich in ärztliche Obhut gegeben. Die beiden polnischen Insassen des Fahrzeuggespanns hatten weniger Glück: Sie wurden mit zum Teil schwereren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht. Der unfallverursachende Lkw-Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Zum entstandenen Sachschaden konnte die Polizei in Feucht noch keine Angaben machen, er dürfte aber im fünfstelligen Bereich liegen.
Schweizer hatte keine Lust auf Stau
Die A 6 war in Folge des Verkehrsunfalls für circa eine Stunde voll gesperrt, es bildete sich ein kilometerlanger Rückstau. Ein Schweizer, der mit seinem Auto in diesem Stau feststeckte, hatte mutmaßlich keine Lust weiter zu warten: Er wendete kurzerhand und fuhr entgegen der Fahrtrichtung in der Rettungsgasse zurück. Hierbei wurde er von einer Polizeistreife in Empfang genommen. Er erhielt eine Anzeige und durfte sich nach Beendigung der Sachbearbeitung anschließend wieder in den Stau einreihen.
− lai/red