Fürstenzell

15000 Euro Pfandspende für die Tafel

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:53 Uhr
Bernhard Brunner

Groß war die Freude vor dem Fürstenzeller Lidl-Markt und neben dem neuen Kühlfahrzeug der Fürstenzeller Tafel über die 15000 Euro aus der Lidl-Pfandspende: (v.l.) die ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeiter Rudolf Gruber, Josef Bredl, Peter Schneider und Paul Winklhofer, der erste Vorsitzende Gerhard Allmesberger und seine Stellvertreterin Irmi Schellerer sowie Lidl-Filialleiter Raimund Scharnagl und die Lidl-Verkaufsleiterin für die Region Passau, Alexandra Schreiner. −Foto: Brunner

Lidl-Kunden haben per „Pfandknopf“ auch die Fürstenzeller Tafel (Lkr. Passau) unterstützt: Mit einer Spende von 15000 Euro wird das neue Kühlfahrzeug finanziert.

Der Slogan der Tafeln sagt eigentlich alles aus. „Essen, wo es hingehört“ ist auf dem Roll-up der Fürstenzeller Tafel zu lesen, das vor dem Eingang zum Lidl-Markt in Fürstenzell postiert war. Auf dem neuen Kühlfahrzeug der Institution, die mit ausnahmslos ehrenamtlichen Kräften gegenwärtig rund 400 Bedürftige – einschließlich Kinder – im Raum Fürstenzell und Neukirchen am Inn mit nicht mehr verkäuflichen Waren versorgt, heißt es „Lebensmittel retten, Menschen helfen“. Dazu tragen auch die Lidl-Kunden mit ihrer Pfandspende bei. 15000 Euro sind jetzt zur Finanzierung des neuen Lieferwagens der Tafel überreicht worden.

„Die Taste rentiert sich“, erklärte Alexandra Schreiner, Lidl-Verkaufsleiterin für die Region Passau, angesichts des Druckknopfs am Rückgabe-Automaten, mit dem der Kunde entscheiden kann, ob er die 25 Cent pro PET-Pfandflasche in die eigene Tasche steckt oder für soziale Zwecke spendet. „Das ist eine tolle Idee, und es ist erstaunlich, wie viel Geld da zusammenkommt“, betonte Irmi Schellerer, die zweite Vorsitzende der örtlichen Hilfsvereinigung. Entsprechend dankbar zeigte sich der erste Vorsitzende der Fürstenzeller Tafel, Gerhard Allmesberger. „Es ist ja auch Sinn der Tafel, die Lebensmittelverschwendung einzuschränken“, ließ er die Umstehenden wissen. Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass es zusätzlich zur Möglichkeit der Pfandspende seit zweieinhalb Wochen auch eine Spendenbox gibt, in der Kunden eigens zu diesem Zweck gekaufte Lebensmittel deponieren können. Denn weil der Warenzulauf zur Deckung des gestiegenen Bedarfs nicht mehr reicht, muss auch die Fürstenzeller Tafel inzwischen Produkte zukaufen. Ursprünglich basierte die Ausgabe an Personen mit Berechtigungsschein, die von den zuständigen Behörden ausgestellt werden, auf Lebensmitteln, die wegen des nahenden Ablaufdatums vom Supermarkt-Personal aus den Regalen genommen werden mussten. Die Auswirkungen der Inflation, aber auch die strengere Bemessung des Warenbestands führten dazu, dass dieser Weg allein nicht mehr zielführend ist.

Für den dringend notwendig gewordenen Ersatzkauf eines Kühlfahrzeugs – das Vorgänger-Auto war alt und reparaturanfällig geworden – hatte sich die Fürstenzeller Tafel beim Dachverband um eine Finanzspritze beworben. „Mit dem neuen Wagen sind wir in der Lage, den Transport unserer Kühlware weiterhin optimal zu gewährleisten“, so Allmesberger.

„Mit der Pfandspende werden die Tafeln über die klassische Lebensmittelabgabe hinaus gezielt finanziell gefördert“, hebt Mariella Wolf, Beauftragte für Mitarbeiter und Soziales der Lidl-Regionalgesellschaft Straubing, hervor. Bereits seit März 2008 arbeitet der Discounter mit dem Dachverband der deutschen Tafeln zusammen. Mittlerweile sind über 6400 Pfandautomaten in rund 3200 Filialen mit einem Pfandspendenknopf ausgestattet. Laut einer Pressemitteilung von Lidl haben die Kunden „mit Kleinstbeträgen Unglaubliches möglich gemacht“. Über 27 Millionen Euro gingen demnach bis heute an den Tafel Deutschland e.V., davon rund 2315000 Euro an dessen Einrichtungen im Freistaat.

Mit der Pfandspende werden laut Lidl finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, mit denen die Arbeit der lokalen Tafeln eine projektbezogene und bedarfsgerechte Unterstützung erfahren. „So konnten in Bayern bereits rund 340 Projekte umgesetzt werden“, ist der Verlautbarung des Discounters weiter zu entnehmen. Besonders erwähnt wird die Bezuschussung von Kühlfahrzeugen, wie in Fürstenzell geschehen. Aber auch Integrationsprojekte wie Sprachkurse und Bewerbungstrainings für Migranten werden seitens Lidl gefördert. Der Discounter hat zusätzlich einen Nothilfefonds für Tafeln eingerichtet, die selbst unverschuldet in Not geraten sind – beispielsweise durch Naturkatastrophen wie 2021 im Ahrtal.

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