Theaterneubau steht auf der Kippe

Historisches Theater Landshut: Sanierung ab 2025

15.03.2023 | Stand 25.10.2023, 10:52 Uhr

Idyllisch an der Isar gelegen: Das historische Stadttheater Landshut im Bernlochner Areal. Dahinter sollte nach der ursprünglichen Planung ein Neubau entstehen. −Foto: Rabenstein

In der jüngsten sechsstündigen Haushaltssitzung des Landshuter Stadtrats ist der Haushalt 2023 verabschiedet worden. Die vom Plenum im vergangenen Jahr mehrheitlich beschlossene Prioritätensetzung spiegelt sich deutlich im Haushaltsplan 2023 wider. Die Renovierung des historischen Bernlochner-Theaters war ebenso ein Tagesordnungspunkt wie der Neubau eines Theaters im Bernlochner-Areal. Das Theater ist eine der Spielstätten des Landestheaters Niederbayern und liegt seit Jahren brach. Die Theaterleute arbeiten und spielen seit 2014 in einer Containerstadt und einem Theaterzelt am Messegelände.

Kalkulierte Ausgaben von gut 50 Millionen Euro

Beschlossen wurde der lange erwartete erste Bauabschnitt der Sanierung des Stadttheaters. Es wird mit Ausgaben in Höhe von gut 50 Millionen Euro kalkuliert. Die Sanierung des Stadttheaters kann nach den Worten von OB Alexander Putz noch im Jahr 2025 beginnen und soll 2028 abgeschlossen sein. „Wir legen damit ein klares Bekenntnis nicht nur zum Theaterstandort Landshut ab, sondern auch zur langfristigen Sicherung des Zweckverbands Landestheater Niederbayern, dem wir uns als Mitgliedsstadt verpflichtet fühlen“, so Putz.

Der ersten Bauabschnitt umfasse auch Probebühne, Verwaltung, Garderobe, Maske etc., „so dass ein Großteil der Theaterarbeit wieder in dem sanierten Gebäude stattfinden kann; einzig große Musiktheater-Produktionen müssen ins Theaterzelt oder ein adäquates, anderes Gebäude ausgelagert werden“, so Putz. Aber er gestand auch, dass „ich derzeit keine Prognose darüber abzugeben wage, wann der zweite Bauabschnitt und damit der Erweiterungs-Neubau in Angriff genommen werden kann“. Einer freiwilligen Leistung in der Dimension eines Theaterneubaus könne unter den momentan absehbaren Rahmenbedingungen leider guten Gewissens keine Priorität eingeräumt werden.

Konrad Krukowski, kommissarischer Geschäftsführer des Landestheaters, sagt zu dieser Entwicklung: „Dass die Mittel beschlossen und in die Bauplanung eingestellt worden sind, ist eine gute Nachricht. Die Aussagen zum 2. Bauabschnitt, dem Theaterneubau, sind für uns neu und müssen erstmal mit der Stadt besprochen werden. Man muss abwarten, wie belastbar die Prognosen sind.“

Krukowski betont, dass man von einem Zeitfenster von circa neun Jahren spreche, denn bis 2032 sollte der Neubau nach den ursprünglichen Planungen abgeschlossen sein. Bis dahin sollten das Musiktheater und große Sprechtheaterproduktionen im Zelt spielen. „Wir werden das nach Gesprächen mit der Stadt neu einordnen.“

Edith Rabenstein


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