Traunstein

Acht Traunsteiner Bauhof-Fahrzeuge fahren klimaneutral

Testphase überzeugt die Verantwortlichen: GTL-Diesel bei acht Fahrzeugen dauerhaft im Tank

12.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:06 Uhr

Sind vom Einsatz des GTL-Diesel vollauf überzeugt (von links): Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer und Kfz-Werkstattleiter Hermann Mitterer. −Foto: Agnes Giesbrecht/Stadt Traunstein

Seit gut einem Jahr betreibt die Stadt Traunstein mehrere Fahrzeuge im Bauhof mit GTL-Diesel. „Das Ergebnis ist mehr als überzeugend“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer.



„Wir nehmen diesen ökologisch wertvollen Kraftstoff für acht Fahrzeuge dauerhaft in Betrieb. Das hat den großen Vorteil, dass die Emissionen geringer sind und unsere Fahrzeuge sogar besser laufen.“ Dem schloss sich Hermann Mitterer, der Leiter der Kfz-Werkstatt am Bauhof, an: „Der Kraftstoff ist zwar sieben bis zehn Prozent teurer, aber die Vorteile überwiegen eindeutig.“

Die Fahreigenschaften – vom Lastwagen bis zur Pistenraupe – und der Verbrauch hätten sich nicht verändert. Bemerkenswert sei die Reduzierung der Schadstoffe: Der Feinstoffanteil der Abgase ist um mehr als 30 Prozent gesunken, zudem wird fünf Prozent weniger CO2 ausgestoßen, und der Hersteller finanziert für jede Lieferung Ausgleichsprojekte, so dass die CO2-Neutralität gewährleistet ist. Weiter sinken die Werte der Schadstoffe Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid. „Die Kollegen bestätigen, dass die Abgase deutlich weniger aggressiv sind. Sie müssen immer wieder bei laufendem Motor direkt am Fahrzeug arbeiten und freuen sich, dass die Abgase sie nicht mehr derart stark reizen.“

Von anfangs fünf ist die Zahl der Fahrzeuge, die mit GTL-Diesel betrieben werden, auf acht gestiegen. Darunter befindet sich auch die Pistenraupe, mit der die Langlaufloipe auf dem Hochberg gespurt wird. Der GTL-Diesel ist kältestabil, kann lange gelagert werden und ist biologisch abbaubar, so dass er auch in sensiblen Bereichen eingesetzt werden kann.

Die Fahrzeuge des Bauhofs sind häufig nur sehr kurz auf der Straße, Langstrecken sind die Ausnahme. Auch in diesem Bereich kann der neue Kraftstoff Mitterer überzeugen: „Der Rußpartikelfilter muss deutlich seltener gereinigt werden, und wir beobachten kaum mehr eine Ölverdünnung.“ Neben den Fahrzeugen im Bauhof laufen auch die Maschinen am Friedhof mit GTL-Kraftstoff: ein Bagger, ein Lader und ein Traktor. Die Vorteile überwiegen eindeutig. Mitterer erreichen auch regelmäßig Anrufe aus anderen Kommunen, die sich nach seinen Erfahrungen erkundigen und zum Teil ebenfalls einen Testbetrieb starten. Auch das THW nutzt mittlerweile die Möglichkeit, am Bauhof GTL-Diesel zu tanken. Hümmer hat die Testphase überzeugt: „Die Stadt Traunstein wird weiterhin Fahrzeuge mit GTL-Diesel betreiben – sei es zum Leeren der Papierkörbe, als Baufahrzeug oder im Winterdienst. Kli-maneutralität ist uns wichtig.“

GTL: „Gas-to-Liquids“



Im GTL-Verfahren („Gas-to-Liquids“) wird Erdgas durch die Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas und dieses zu flüssigen Kohlenwasserstoffen umgewandelt. Daraus kann ein hochwertiger Kraftstoff für Diesel- und Ottomotoren gewonnen werden. Diese farb- und geruchlose Flüssigkeit ist völlig schwefelfrei und enthält weder aromatische Verbindungen noch organischen Stickstoff.

− red

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