Infomarkt der Gemeinden

Neuer BMW-Standort im Gäuboden: Bund Naturschutz stemmt sich dagegen

02.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:45 Uhr

Zu vorschnell habe sich BMW mit der Wahl seines Standorts im Landkreis Straubing-Bogen (im Bild) für die Produktion von Hochvoltbatterien festgelegt. Das kritisiert der Bund Naturschutz (BN). Er will sich gegen die Pläne stemmen. −Foto: Armin Weigel/dpa

Zu vorschnell habe sich BMW mit der Wahl seines Standorts im Landkreis Straubing-Bogen für die Produktion von Hochvoltbatterien festgelegt. Das kritisiert der Bund Naturschutz (BN). Er will sich gegen die Pläne stemmen.





Diese wollen die Gemeinden Straßkirchen und Irlbach bei einem Infomarkt, Freitag, zwischen 15 und 19 Uhr in der Sporthalle Straßkirchen vorstellen. Mit dabei sind sowohl Vertreter von BMW als auch von der Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“.

Mit dem Bau des Werkes würde „fruchtbarster Gäuboden geopfert und über 100 Hektar Fläche versiegelt“, kritisiert nun der Bund Naturschutz (BN) in einer Mitteilung. Gefordert wird, Kapazitäten in den bestehenden BMW-Werken zu prüfen und ein Verkehrskonzept vorzulegen.

E-Antriebe gut, Flächenverbrauch nicht



Zwar werde der Umstieg auf E-Antriebe befürwortet, ebenso die Nähe des neuen Werks zu den bayerischen BMW-Autoproduktionen. Aber: Der Flächenverbrauch sei ebenfalls drängendes Thema. „Das eine gegen das andere auszuspielen, ist nicht nachhaltig“, so der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe in einer gestern veröffentlichten Mitteilung. Darin wird auch bezweifelt, dass intensiv flächensparende Varianten gesucht worden seien. „Einfach ein neues Werk zu bauen und damit Produktionsabläufe zu optimieren, mag Kosten einsparen. Gerade ein Weltkonzern wie BMW, der Milliardengewinne erwirtschaftet, muss aber auch im Natur- und Umweltbereich Verantwortung übernehmen“, lautet die Klage. BN-Kreisvorsitzender Andreas Molz stellt Fragen an BMW: „Gibt es an den bestehenden Standorten Möglichkeiten zur effizienteren Flächennutzung? Werden an bestehenden Standorten durch die Entwicklung weg von Verbrennungsmotoren hin zu Elektroantrieben Kapazitäten frei, die auch genutzt werden könnten? Gibt es im näheren Umfeld Konversionsflächen, die man prüfen müsste?“.

BN kritisiert fehlendes Verkehrskonzept



Besonders kritisch sieht der BN, dass vor der momentanen Festlegung des Standortes keinerlei Aussagen zum Verkehrskonzept vorlagen. Die BMW-Werke Dingolfing, München und Regensburg verfügten über gute Schienenanschlüsse, der Transport müsse „nicht zwangsläufig über die Autobahn erfolgen“.

„BMW bekennt sich als führendes Unternehmen zur Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit beginnt für uns bei der Standortwahl“, so Molz. Der BN fordert „höchstmögliche Transparenz“.

− ek

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