Mit dem starken Schneefall am 2. Februar kam die Stille: Seitdem hatten zwei Familien aus dem Landkreis Passau, eine aus dem Norden, eine aus dem Süden, weder Internet noch Telefon in ihren Häusern. In beiden Fällen war die Leitung zum Haus unter der Schneelast gerissen – auf schnelle Hilfe seitens der Telekom warteten sie aber vergebens.
Fall eins: eine Familie aus dem Markt Fürstenzell. Noch am selben Tag hätten sie den Schaden bei der Service-Hotline der Telekom gemeldet und, als nichts passierte, immer wieder nachgefragt. Eine Antwort der Telekom sei nicht gekommen.
Besonders heikel: Der Sohn der Familie ist Epileptiker, bei starken Anfällen muss die Familie den Rettungsdienst holen. Zwar könne man diesen auch über das Mobilfunknetz rufen, eine Absicherung über das Festnetz wäre der Familie aber lieber.
Wochen ohne Reparaturtermin
Auf Nachfrage der PNP heißt es von der Telekom noch am selben Tag, dass man die Behebung priorisiert behandeln werde – am nächsten Morgen meldet die Familie, der Schaden sei behoben.
Fall zwei: eine Familie aus Neukirchen vorm Wald. Auch sie habe der Telekom den Schaden noch am selben Tag gemeldet. Zwei Tage später sei ein Techniker vor Ort gewesen, um den Schaden aufzunehmen, ein weiterer Termin sei ohne Reparatur vergangen. Seitdem wurde ihr kein neuer Termin genannt. Für die Familie sei es nicht das erste Mal, dass eine solche Reparatur mehr als drei Wochen dauert. Es hänge viel an den Ansprechpartnern bei der Telekom: Der eine kümmere sich, der andere nicht, bemerkt sie.
Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt die Telekom zunächst nur, dass man sich über den Fall informieren werde. Am nächsten Nachmittag teilt die Familie mit, dass der Schaden behoben wurde und sie wieder eine Internet- und Telefonverbindung haben.
Telekom: Fälle dauerten länger als üblich
Doch warum dauert es oft so lange, bis die Telekom einen Schaden reparieren kann? Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher, dass Freileitungen besonders anfällig für Witterungseinflüsse seien, die Technikabteilung allerdings immer mit Hochdruck daran arbeite, Schäden zu beheben. Dafür sei eine Abstimmung von Personal, Material und Gerätschaften notwendig. Trotz sorgfältiger Planung könne es „leider trotzdem zu Verzögerungen kommen“. Dennoch gibt der Sprecher zu: In den vorliegenden Fällen hätten „die Mess- und Entstörungsarbeiten mehr Zeit als üblich in Anspruch genommen.“
Die Frage, warum die Kunden nicht oder nur unzureichend informiert wurden, blieb mit einem Verweis auf verschiedene Kommunikationswege und dass Störungen grundsätzlich immer telefonisch gemeldet werden sollten unbeantwortet.
− tg