Frankenfasching

„Stammesältester“: So erklärt Söder sein Fastnacht-Kostüm - und so spottet Aiwanger

10.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:19 Uhr

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, präsentiert sich auf der Fastnacht in Franken als Symbolfigur "Stammesältester, der Bayern sicher durch die Krise führt". −Foto: dpa

Markus Söder hat mit seinen Verkleidungen am Frankenfasching schon oft für Aufsehen gesorgt. Diesmal will er als „Stammesältester“ aufgrund der aktuellen Krisen keinen „puren Klamauk“ verkörpern. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger witzelt trotzdem über den Ministerpräsidenten.



Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder war schon Shrek und Zeichentrickserienheld Homer Simpson. Er gab sich als Schauspiel-Schönheit Marilyn Monroe und Gandalf, die Figur aus „Herr der Ringe“ aus. Wenn die Fränkische Fastnacht in Veitshöchheim zum Tanz bittet und der Bayerische Rundfunk live überträgt, ist der Landesvater in seinem Element. „Ich habe es vermisst“, sagt Söder, der 2019 zuletzt im Smoking in Veitshöchheim war und in den vergangenen beiden Jahren wie alle anderen Närrinnen und Narren pandemiebedingt pausieren musste.

In diesem Jahr war es offenbar nicht ganz leicht, das passende Kostüm zu finden, wenn die Kameras für die bei weitem am meisten gesehene Fernsehsendung des Bayerischen Rundfunks auf ihn gerichtet sein werden: „Das Grün klebt an einem, das kriegt man nicht mehr los“, meinte Söder - ein Shrek konnte es also nicht noch einmal sein. Beim Gelb sei es genauso gewesen, erinnert er sich an seinen Abend als Homer Simpson, an dem er nicht einmal richtig essen und trinken konnte. Als Punk passte er wegen der verwegenen Frisur nicht ins Auto und musste den Kleinbus nehmen.

Fastnacht in Franken: Söder findet „puren Klamauk“ nicht angebracht



Wohl nicht nur weil das Jahr 2023 gezählt wird und im Oktober eine Landtagswahl in Bayern ansteht hat sich Söder für diesen Freitag für ein Kostüm mit Tragweite entschieden: Als „Stammesältester“ wolle er den Bayern Leitlinie und Orientierung geben und sie durch die Krisen der Zeit führen. In Zeiten von Krieg und Inflation sei „purer Klamauk“ eher nicht angebracht.



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Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat vor der Fastnacht in Franken trotzdem über Söders Kostümauswahl gewitzelt. Söder trug einen grauen Bart, eine graue Perücke, ein altertümliches Hemd und einen Umhang. „Abraham“ sei Söder ja vielleicht oder sonst jemand aus dem Alten Testament, spöttelte Aiwanger am Freitagabend in Veitshöchheim. Der Wirtschaftsminister hatte sich für eine Zimmermanns-Tracht als Kostüm entschieden.

− dpa

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