Das ist hier keine Redensart, der Komponist und Pianist Elmar Raida, der einst das Passauer Scharfrichterhaus mit geprägt hat an der Seite von Sigi Zimmerschied, Bruno Jonas und Rudolf Klaffenböck, ist wirklich abgebrannt. Am ersten Weihnachtsfeiertag 2022 ging seine Wohnung in Tiefenbach im Landkreis Passau in Flammen auf. Der Chef und Besitzer des Scharfrichterhauses, Matthias Ziegler, hat nun ein Benefizkonzert für den Scharfrichter-Künster organisiert. Mit Elmar Raida haben wir über das Unglück und die Unterstützung gesprochen.
Herr Raida, was genau ist Ihnen passiert?
Elmar Raida: Unser Haus ist abgebrannt und unbewohnbar, inklusive Gymnastikstudio von meiner Frau Gerti und mein Musikstudio. Zu retten waren nur fünf große Notenschränke aus Eisen. Die Noten drin waren zwar angesengt, aber sie sind erhalten. Und die Festplatten der Computer mit den Noten konnten in tagelanger und wochenlanger Arbeit wiederhergestellt werden.
Wie geht es Ihnen inzwischen?
Raida: Ich bin nicht traumatisiert, meine Frau schon. Der Brand hat draußen bei der Asche angefangen und ist dann riesig geworden und über eine große Terrassentür ins Haus gekommen. Wir haben das erst gemerkt, als ein Kabel geschmort und der Strom ausgefallen ist. Die Flamme außen war so hoch wie der Kirchturm, es waren fünf, sechs Feuerwehren da. Sie haben den Dachstuhl retten können, aber der Rauch geht ja durch die kleinste Ritze.
Lässt sich der Schaden beziffern?
Raida: Der wird mit Hausrat und Haus sicher auf den Neuwert eines Hauses hinkommen. Unser Vermieter hat eine Versicherung, und bei uns wird es davon abhängen, wie die Staatsanwaltschaft das deklariert – ab 100000 Euro Schaden wird ja automatisch wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Das kann noch dauern.
Wo leben Sie und Ihre Frau jetzt?
Raida: Bürgermeister Christian Fürst ist selbst Feuerwehrler, fünf Minuten nach dem Brand war er da und hat sich um alles gekümmert. Er hat mir seine Jacke geliehen, er hat mir und Gerti Räume angeboten zum Arbeiten, er hat uns das Bett von seinen Schwiegereltern gegeben und uns 150 Meter entfernt ein wunderschönes Haus vermittelt. Nach drei, vier Tagen war alles auf der Spur.
Jetzt richtet das Scharfrichterhaus ein Benefiz aus.
Raida: Matthias Ziegler, Elmar Slama und Christiane Öttl haben gefragt, ob ich einverstanden bin. Ich hab’ gesagt, ja, aber dann spiele ich natürlich mit! Was genau am Abend passiert, ist noch nicht ausgemacht. Ich habe in den letzten zehn Jahren bei meinen Schülerkonzerten im Scharfrichter 100 Prozent der Einnahmen immer gespendet – ich glaube aus dem Eck kommt das, dass sie sagen: Jetzt geht’s dem Raida schlecht, jetzt mach’ ma das umgedreht.
Das Gespräch führte Raimund Meisenberger
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Benefiz für Elmar Raida am Samstag, 11.2. um 20 Uhr im Scharfrichterhaus Passau, 0851/35900