Warnstreiks bei der Post

Auch im Landkreis Passau blieben tausende Briefe liegen

06.02.2023 | Stand 25.10.2023, 10:50 Uhr

Ihren Forderungen wollten die Mitarbeiter am Postzustell-Stützpunkt in Tittling mit Warnstreiks Nachdruck verleihen. −Fotos: Verdi

Bei der Deutschen Post AG finden in dieser Woche wieder Warnstreiks statt, so auch gestern im Landkreis Passau an den Stützpunkten Tittling, Hauzenberg und Fürstenzell.

Am Mittwoch und Donnerstag findet laut Pressemitteilung von Verdi die dritte und letzte Verhandlungsrunde statt. Der Arbeitgeber Post habe bis dato noch kein Angebot vorgelegt. Aus diesem Grund soll mit den Warnstreiks der Druck laut Gewerkschaft Verdi noch mal erhöht werden.

Bundesweit wurden am Montag wieder Briefzentren und Paketzentren bestreikt. Auch die Briefzentren Straubing (Postleitzahlenbereich 94) und Regensburg (Briefzentrum 93 und Paketzentrum Bereich 94 und 93) waren davon betroffen. Aber auch in der Zustellung wurde gestreikt.

Im Passauer Bereich kam es an den drei Stützpunkten Tittling, Hauzenberg und Fürstenzell zu Warnstreiks, mit denen die Beschäftigten ihren Forderungen Nachdruck verleihen wollten. Der Stützpunkt Hauzenberg ist auch für die Bereiche Wegscheid, Hauzenberg, Untergriesbach, Obernzell und Sonnen zuständig. Am Stützpunkt Tittling sind auch die Bereiche Fürstenstein, Eging, Witzmannsberg, Neukirchen vorm Wald, Aicha vorm Wald und Thurmansbang von den Aktionen betroffen. Von den Streiks am Stützpunkt Fürstenzell waren auch die Bereiche Ortenburg und Neuburg am Inn tangiert, wie Christian Krottenthaler, Sprecher der Verdi-Betriebsgruppe Straubing erklärte.

Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn



„Unsere Forderung lautet 15 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten, 200 Euro mehr für die Auszubildenden und Dualstudierende sowie die Fortschreibung der Postzulage für die verbliebenen Beamten bei der Post. Diese Forderung ist notwendig, gerecht und machbar“, so Krottenthaler weiter.

Die Post sei ein Gewinner der Coronazeit. Denn die Beschäftigten hätten auch in dieser schwierigen Zeit täglich ihre Arbeit gemacht. Der Konzern Deutsche Post DHL habe im abgelaufenen Jahr 8,4 Milliarden Gewinn erzielt, davon 1,3 Milliarden im Bereich Brief und Paket Deutschland. Der Arbeitgeber Post weise gerne darauf hin, dass der Gewinn im Ausland generiert werde. Der Konzern sei in fünf Bereichen tätig. Von den 8,4 Milliarden würden allerdings 1,3 Milliarden in Deutschland erzielt, so der Verdi-Sprecher weiter. Der Rest werde in 220 Ländern erreicht. Der größte Brocken komme folglich immer noch vom Kerngeschäft in Deutschland.

„Bei einer Inflation von neun Prozent wäre jeder Abschluss darunter mit einem Reallohnverlust gleichzusetzen. Wichtig bei diesem Abschluss ist auch die Laufzeit. Bei der drohenden Entwicklung sind kurze Laufzeiten gefragt“, betont Krottenthaler weiter. In den bestreikten Bereichen sind nach seinen Angaben gestern und heute rund 12000 Pakete und 30000 Briefsendungen liegengeblieben.

− sin

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