Dingolfing-Landau

Rufbus als Vorzeigeprojekt?

Ausschuss empfiehlt die Einführung – Neun Kleinbusse ab dem Herbst

03.02.2023 | Stand 02.02.2023, 17:25 Uhr

Künftig soll es rund 1900 Haltestellen im Landkreis geben. −Foto: Nadler

Obwohl mit der kleinen Lösung begonnen werden soll, wird der on-demand-Verkehr, also das geplante Rufbussystem im Landkreis, wohl 1,8 Millionen Euro im ersten Jahr kosten. Diese werden bis zu 2,7 Millionen Euro ansteigen, wenn man auf eine größere Lösung umsteige.

„Ein gutes Grundangebot für jedermann“ bezeichnete das Konzept Landrat Werner Bumeder, das im Struktur-, Klima- und Umweltausschuss vorgestellt wurde. Bisher gibt es im Landkreis 570 Bushaltestellen, mit diesem System sollen 1340 weitere geschaffen werden. Jeder im Landkreis soll höchstens 200 Meter Luftlinie zu einer Bushaltestelle bekommen und kann dann von jeder Einöde zu fast jedem Punkt im Landkreis fahren.

Einzige Ausnahme sind die beiden Städte Dingolfing und Landau. Da gebe es „Übergabepunkte“ an die Dingo- bzw. Landauer-Linien. Neun Fahrzeuge sollen beginnen und 500 Fahrten gewährleisten.

„Das ist eine Investition, die jeder Landkreisbürger zu spüren bekommt, insofern er sie nutzt“, ist Kreisrat Benjamin Taitsch begeistert. Stephan Protschka bestätigte: „Ich begrüße das natürlich.“ Er findet es jedoch problematisch, dass gerade in den Städten – wohl das Ziel der meisten Fahrten – auch ältere Menschen umsteigen müssen. „Es gibt viele Stellschrauben, die im Detail noch nicht ausgearbeitet sind“, besänftigte Bumeder. Alois Aigner möchte bei der Ausschreibung E-Fahrzeuge priorisieren. „Wie geht man mit unseren Taxibetrieben um?“, fragte Kreisrat Josef Pellkofer jun. „Es ist uns bewusst, dass wir hier eine enorme Konkurrenz mit öffentlicher Förderung setzen, das kann ich nicht wegdiskutieren“, antwortete Bumeder und gab einen Tipp: „Alle Taxiunternehmen können sich bewerben.“

Franz Anneser ist jetzt schon sicher: „Das wird ein Vorzeigeprojekt.“ Er hätte aber gerne am Samstagabend eine längere Betriebszeit als die geplanten 18 Uhr.

Bernd Vilsmeier nannte den on-demand-Verkehr einen Quantensprung, aber keine brandneue Erfindung. Das müsse man ins Laufen bringen. „Geplant ist Herbst dieses Jahres“, erklärte Bumeder. Am 6. Februar soll der Kreistag das Konzept beschließen.

− bn



URL: https://www.pnp.de/lokales/landkreis-dingolfing-landau/rufbus-als-vorzeigeprojekt-10467751
© 2024 PNP.de