Wintersport

Biathlon-Weltcup in Ruhpolding ohne Schnee: Diese Technik macht’s möglich

10.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:52 Uhr

So sieht es aktuell in der Chiemgau Arena in Ruhpolding aus, wo am Dienstag der Biathlon-Weltcup beginnt. −Foto: imago

Frischer Schnee ist in Ruhpolding (Landkreis Traunstein) in diesem Jahr Mangelware. Um den Biathlon-Weltcup durchführen zu können, wird Kunstschnee benutzt. Dieser muss über den Sommer besonders gelagert werden. Die Organisatoren des Ruhpoldinger Biathlon-Weltcups sind Pioniere in dieser Technik.



Dass Wintersport-Großveranstaltungen oft nur dank der Produktion von Kunstschnee möglich sind, ist nicht neu. Der Klimawandel sorgt jedoch immer häufiger für große Probleme. Zu hohe Temperaturen, zu wenig Schnee - das sogenannte Snow Farming ist gängige Praxis. in Ruhpolding wird schon seit 2005 Kunstschnee für die Chiemgau Arena produziert.

Schneedepot mit mehr als 10.000 Kubikmeter Fassungsvermögen



Dank eines mehr als 10.000 Kubikmeter fassenden Depots wird der Schnee, der im Winter mit vier Propellermaschinen produziert wird, übersommert. In dem schattigen Tal nahe der Biathlon-Anlage ist das gut möglich, aufbewahrt wird das kostbare Gut abgedeckt mit Dämmplatten und Silofolie in einer Beton-Fassung.

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Natürlich gibt es dabei auch Verluste, bis zu 30 Prozent der künstlich erzeugten Menge übersteht die warmen Monate nicht. Der Rest wird im Winter für die Präparierung der Strecken genutzt. Im thüringischen Oberhof wird auch Schnee in der Skihalle produziert, der dann ebenfalls in einem Depot eingelagert wird. Das wurde auch in Vorbereitung auf die anstehende Biathlon-WM im Februar gemacht.

Ausschließlich Kunstschnee für Weltcup in Ruhpolding benutzt



Ein Schneedepot ist längst Voraussetzung, um einen Weltcup zu veranstalten. „Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt der professionelle Wintersport bei Training und Wettkämpfen auf künstlichen Schnee. Dies wird sich nicht ändern“, hieß es vom Biathlon-Weltverband IBU auf dpa-Anfrage: „Daher ist es unsere Aufgabe als Verband, sicherzustellen, dass die Produktion und Lagerung von Schnee möglichst nachhaltig erfolgen.“

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Die Veranstalter müssen eine energieeffiziente Schneeproduktion und modernes Schneemanagement vorweisen, hieß es von der IBU. In Ruhpolding ist das nun schon fast zwei Jahrzehnte der Fall. Für den am Mittwoch mit dem Männer-Einzel beginnenden Weltcup wurde ausschließlich Kunstschnee benutzt. Noch stehen Reserven zur Verfügung, sollte weiterer benötigt werden.

− dpa

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