Iggensbach

Gold und Silber bei der Bürgerversammlung

Josef Plenk, Ludwig Zitzelsberger und Xaver Weiß ausgezeichnet – Bürgermeister zieht überwiegend zufriedene Bilanz

30.12.2022 | Stand 25.10.2023, 11:42 Uhr

Bei der Bürgerversammlung übergab Bürgermeister Wolfgang Haider (v.l.) die silberne Ehrennadel mit Urkunde an Xaver Weiß, die goldene Ehrennadel ging an Josef Plenk und Ludwig Zitzelsberger. −Foto: sas-medien

Mit einigen Ehrungen hat Bürgermeister Wolfgang Haider die Bürgerversammlung im Gasthaus Weihermühle eingeleitet: Mit der goldenen Ehrennadel der Gemeinde zeichnete er Josef Plenk und Ludwig Zitzelsberger aus, die silberne Ehrennadel übergab er an Xaver Weiß.

Seit 1979 ist Josef Plenk aktives Mitglied der Feuerwehr Iggensbach. Von 1998 bis 2002 war er 2. Vorsitzender, von 2003 bis 2010 1. Vorsitzender der Feuerwehr, zudem gehörte er von 1995 bis 2010 dem Verwaltungsrat an. Dafür überreichte ihm Bürgermeister Haider die goldene Ehrennadel der Gemeinde Iggensbach. Auch Ludwig Zitzelsberger wurde mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet: Er ist seit 2010 Jagdvorsteher der Jagdgenossenschaft Iggensbach und übte von 2003 bis 2010 bereits das Amt des stellvertretenden Jagdvorstehers aus. Die silberne Ehrennadel der Gemeinde übergab Haider an Xaver Weiß: Er ist seit 1977 aktives Mitglied der Feuerwehr und war von 1992 bis 1998 im Verwaltungsrat tätig.

Haider: „Unsere Gemeinde lebt“

Wolfgang Haider bedankte sich bei den drei Geehrten für ihr langjähriges Engagement. „Das vielfältige ehrenamtliche Engagement zeigt, dass unsere Gemeinde lebt“, stellte er zufrieden fest und weitete seinen Dank auf alle weiteren Ehrenamtlichen, darunter auch das Organisationsteam des Musicals, aus.

Im Rückblick auf 2021/22 hob Haider den Breitband-Ausbau in der Gemeinde hervor, der so gut wie abgeschlossen sei. Aktuell läuft ein Planungsverfahren für den geförderten Gigabit-Ausbau, um jedes Haus mit einem Glasfaseranschluss auszustatten. Abgeschlossen sei die Sanierung und Erweiterung der Kläranlagen in Iggensbach und Schöllnach.

570000 Euro wurden in die Sanierung von Grundschule und Turnhalle investiert. Kräftig gebaut werde, trotz der aktuell schwierigen Situation, im Wohngebiet Iggensbach Ost mit seinen 22 Parzellen. Auch das Gewerbegebiet Iggensbach-West bereitet dem Bürgermeister Freude: „Hier werden wir in Sachen Gewerbesteuer künftig kräftig partizipieren.“ Ein ortsansässiger Unternehmer sah sich jedoch benachteiligt: „Die Iggensbacher Betriebe haben wohl nicht gereicht, darum musste man fremde herziehen“, warf Clemens Jocham ein. Er erklärte, dass er kurz vor Corona Interesse an einem Grundstück bekundet habe, jedoch bei der Vergabe übergangen worden sei. „Karl hat es ihm mehrmals angeboten, doch er hat um Aufschub gebeten – und so lange konnte und wollte der Investor nicht warten“, erklärte Bürgermeister Haider am nächsten Tag auf Nachfrage.

Das Sondergebiet Einzelhandel samt zugehöriger Linksabbiegespur konnte in diesem Jahr umgesetzt werden, Haider bedankte sich beim Investor, dass er sein Vorhaben trotz einiger bürokratischer Hürden vorantreibe. Mit dem Kreuzungsumbau und der Errichtung der Lichtsignalanlage mit Fußgängerquerung sei ein weiteres wichtiges Anliegen der Gemeinde erfüllt worden.

Kämmerer Franz Sagerer lieferte Zahlen zur Gemeindeentwicklung: Die Einwohnerzahl stieg auf 2350 Einwohner, 26 Geburten, 43 Sterbefälle, 185 Zu- und 116 Wegzüge waren zu verzeichnen. 19 Gewerbe wurden an-, zehn Gewerbe abgemeldet. Der Gesamthaushalt 2022 umfasst 5,5 Millionen Euro, investiert wurde rund eine Million Euro.

2023 sind Investitionen in den DSL-Breitbandausbau, die Umstellung der Feuerwehr auf digitale Alarmierung, eine neue Heizung für Rathaus und Bauhof sowie und PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäude geplant. Im Fokus steht der Neubau des Kindergartens, hier sei die Verwaltung dabei, Fördermöglichkeiten für einen Mehrgenerationensaal zu ermitteln. Um bis zum Neubau genug Ausweichplätze zu schaffen, wurde eine Containeranlage errichtet. Kindergartenleiterin Simone Schütz berichtete über die Entwicklung des Iggensbacher Kindergartens, für den bereits 2018 eine Außengruppe ins Leben gerufen wurde. 2021 wurden die älteren Kinder (30) in den „Dorfkindergarten“ ins ehemalige Raiffeisengebäude „ausgesiedelt“. 94 Kinder werden derzeit im Hauptkindergarten betreut, zudem gehören fünf Krippenkinder zur Kindergartenfamilie.

Von Seiten der Schule gibt es einen Wunsch: Der Schulhof sei noch auf Schüler bis zur achten Klasse ausgerichtet, Schulleiterin Andrea Seidl bat um eine Umgestaltung mit Fokus auf jüngere Kinder. Aktuell besuchen 122 Schüler die Iggensbacher Schule. Haider bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Schulleitung, aber auch bei seinen Bürgermeisterkollegen Christian Mayer und Jürgen Roith für die Zusammenarbeit im Schulverband Iggensbach-Schwanenkirchen-Winzer.

Die Straßenbeleuchtung soll auf LED umgestellt werden, auch der zweite Bauabschnitt bei der Sanierung der Kopfsberger Straße soll umgesetzt werden. Sollte es dafür keine Förderung geben, sei aber kein Vollausbau möglich. Für die Gemeindeverbindungsstraße Sieberding-Ecking sei bereits ein Förderantrag gestellt.

Bürgermeister Haider weitete seinen Rückblick auf die vergangenen acht Jahre seiner Amtszeit aus. Gerade die Anfangszeit sei nicht einfach gewesen: „2014 waren wir so gut wie handlungsunfähig. Trotzdem haben wir Grundstücke gekauft, Wohn- und Gewerbegebiete ausgewiesen – das war die Grundlage für die weitere Entwicklung unserer Gemeinde.“ 80 Prozent der Straßen seien heute in gutem Zustand, Schule und Turnhalle wurden saniert, der Dorfplatz wurde erneuert, Bauhof und Feuerwehr erhielten neue Fahrzeuge.

Die Entscheidung, neben dem konsequenten Schuldenabbau zugleich zu investieren, habe sich ausgezahlt: „Hätten wir nur die Schulden zurückgezahlt und nichts investiert, hätten wir keinen Kindergarten, keine sanierte Schule, keine Straßensanierung“, zählte Haider auf. Die gute Entwicklung sei einer soliden, sparsamen und trotzdem investitionsfreudigen Haushaltspolitik zu verdanken. Dennoch fiel Haiders Bilanz nicht nur positiv aus: „Wer etwas Negatives sucht, der wird ein Haar in der Suppe finden“, sagte er und klagte über die „Hetze im Netz“, die auch dem Ansehen der Gemeinde schade. „Ich habe stets die Interessen unserer Gemeinde vertreten, dafür wird man im Netz verteufelt – ist das den Einsatz von Gesundheit und Freizeit wert?“, fragte er.

Für ihn persönlich sei 2022 ein gesundheitlich schweres Jahr gewesen: „Seit 60 Jahren bin ich ohne Pause im Arbeitsleben, bin seit meiner Rente 2014 als erster Bürgermeister tätig und war in diesen 60 Jahren nicht einen Tag arbeitslos. Das fordert seinen Tribut und ich hoffe, dass ich 2023 die richtigen und notwendigen Weichen für mich und auch für meine Familie stellen kann.“

− sas

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