Künzing

7500 Euro an Spenden aus der Waldweihnacht

FF Forsthart überreicht Geld an Kinderkrebshilfe und Malteser Hilfsdienst

29.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:35 Uhr

Übergabe von 7500 Euro an Spenden aus der Waldweihnacht: 1. Kommandant Stefan Leder (v.l.), 2. FF-Vorsitzender Josef Forster, Josef Hofbauer, Kinderkrebshilfe Rottal-Inn, Lena Schütz, Initiatorin des Spendenaufrufes, Ulrich Weniger und Josef Kandler vom Malteser Hilfsdienst e.V. Kreisgeschäftsstelle Deggendorf, 1. FF-Vorsitzender Robin Lindinger und 2. Kommandant Jan Ambros. −Foto: Brumm

Wer bei der Waldweihnacht in Forsthart (Gemeinde Künzng) durch einen kleinen Obolus Frau Holle ihre Betten ausschütteln ließ, hat damit – ohne es vermutlich zu ahnen – zwei bewundernswerte Organisationen unterstützt: Die Einnahmen kommen der Kinderkrebshilfe Rottal-Inn und dem „Wünsche-Wagen“ des Malteser Hilfsdienst, Kreisgeschäftsstelle Deggendorf, zu Gute.

Und nicht nur diese Einkünfte kamen in den Topf für die beiden großartigen Projekte: An jedem Stand der örtlichen Vereine waren am gesamten Wochenende des beliebten Weihnachtsmarktes Spendenbüchsen mit einem Hinweis für den Zweck der Sammlung aufgestellt. Des Weiteren verzichtete der Forstharter Heinz Schütz auf die mit seinen angebotenen Schnitzarbeiten erzielten Gewinne.

So kam die stolze Summe von 6800 Euro zusammen. Die Forstharter Vereine Freiwillige Feuerwehr, Oldtimerfreunde, Reservistenkameradschaft sowie die „Stock-Enten“ und die „Planschgruppe“ rundeten den Geldbetrag auf 7500 Euro auf. Einstimmig wurde beschlossen, den Betrag zu gleichen Teilen an die beiden genannten Einrichtungen weiterzugeben. Am Mittwoch wurden nun symbolische Schecks an Josef Hofbauer von der Kinderkrebshilfe Rottal-Inn sowie an die Malteser Josef Kandler, Kreisgeschäftsführer, und Ulrich Weniger, Koordinator HWK, überreicht.

FF-Vorsitzender Robin Lindinger dankte Feuerwehrmitglied Lena Schütz, die zum wiederholten Mal als Initiatorin hinter einem Spendenaufruf steht. Ihre Arbeit bei einem Pflegedienst und den damit verbundenen Kontakten brachten die engagierte junge Frau auf die Idee, den Zulauf bei der Waldweihnacht für einen guten Zweck zu nutzen.

Still wurde es im Gemeinschaftsraum der FF Forsthart, als die Herren der beiden Organisationen von ihrer ehrenamtlichen Arbeit berichteten. Einstimmig bekannten sie, „die Arbeit mit Kranken und sterbenden Menschen habe sie demütig gemacht“. Unheilbar erkrankten Menschen jeden Alters wird in der gesamten Diözese Regensburg durch die Malteser ein letztes Mal die Möglichkeit gegeben, einen unerfüllten Traum wahr werden zu lassen.

Der „Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen“ wurde aus Spenden finanziert und ist mit besonderer Trage sowie spezieller Federung ausgestattet. Mit ihm wurden bislang gut 17000 Kilometer zurückgelegt. Dabei ging die Reise u.a. an den Gardasee, nach Caorle oder Dresden. Seit Juni 2018 fanden 38 „Wünsche-Fahrten“ statt. Im abgelaufenen Jahr erreichten die gemeinnützige Organisation zehn entsprechende Anfragen. Letztendlich konnten nur fünf Touren abgewickelt werden. „Niemand wird von uns zurückgewiesen“, versichert Ulrich Weniger. Nur leider seien manchmal Patienten nicht mehr in der Lage, ihre Herzensangelegenheit noch in die Tat umzusetzen.

Die Aktivitäten der Kinderkrebshilfe Rottal-Inn schilderte Josef Hofbauer: Sie reichen von finanzieller Unterstützung bei der Beschaffung homöopathischer Mittel bis zu Besuchsfahrten von Eltern zu ihren an Krebs erkrankten Kindern. „Manchen Familien greifen wir unter die Arme, wenn beispielsweise ein Elternteil die Arbeit aufgibt, um sich voll und ganz dem Kind zu widmen und dadurch Geldeinbußen in Kauf nimmt“.

Um der gesamten Familie Ablenkung zu verschaffen, organisiert die Kinderkrebshilfe auch Veranstaltungen oder Ausflüge. So wie für den 1. April ein Ausflug in den Zirkus Krone nach München fest eingeplant ist.

„Viele der kleinen Patienten können geheilt werden“, atmet Hofbauer auf. Doch leider sei dies nicht immer der Fall. „Betroffene Familien werden von uns weitere zwei Jahre begleitet, um sie in ihrer Trauer aufzufangen oder bei Behördengängen zu entlasten“, berichtet er weiter. „Manchmal reicht es schon aus, den Menschen einfach nur zuzuhören und ihnen das Gefühl zu geben, sie sind nicht allein“, wissen die Helfer aus Erfahrung. Auch dieser bewundernswerte Auftrag wird ehrenamtlich und ausschließlich mit Spendengeldern ausgeübt und finanziert.

− bs

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