Als viertes Land überhaupt gelingt Indien eine sanfte Landung auf dem Mond. Nachdem sie dort Daten gesammelt haben, sind Rover und Lander nun wie geplant im Schlafmodus. Wachen sie wieder auf?
Die indische Weltraumbehörde ISRO hofft weiter auf ein Aufwachen des Landers und des Rovers ihrer Mondmission «Chandrayaan-3» nach einer kalten Mondnacht. Zunächst hatte die Behörde die Hoffnung, dass dies bereits zum Beginn des neuesten Mondtages Ende vergangene Woche passiert, was aber nicht geschehen sei, teilte ISRO auf der Plattform X mit. «Wir haben bis jetzt noch kein Signal, aber ich kann nicht sagen, dass es nicht mehr kommt», sagte ISRO-Chef Sreedhara Somanath der «Times of India».
Ein Lander ist dazu da, auf einem Himmelskörper zu landen. Ein Rover ist ein Fahrzeug, um Himmelskörper zu erkunden. Beide sind momentan in einem Schlafmodus.
Ein Mondtag und eine Mondnacht dauern je 14 Erdentage. In einer Mondnacht könne es -200 Grad oder noch kälter werden, hieß es - eine Herausforderung für die Geräte. Während des Mondtages gebe es kontinuierlich Sonnenlicht, «was bedeutet, dass die Temperatur nur steigt», sagte Somanath weiter. «Die Systeme könnten auch am 14. Tag aufwachen, aber es gibt keinen Weg vorauszusagen, wann das passieren könnte.»
Indien hatte am 23. August als viertes Land überhaupt eine sanfte Landung auf dem Mond geschafft. Zuvor glückte dies nur der Sowjetunion, den USA und China. Mit der unbemannten Mission sollte die wenig untersuchte Südseite des Mondes erforscht werden, im Fokus steht unter anderem dort vorhandenes gefrorenes Wasser. Solches Eis könnte unter anderem bei künftigen bemannten Mondmissionen von Nutzen sein. «Chandrayaan» bedeutet «Mondfahrzeug» auf Sanskrit.
Am Ende des vergangenen Mondtages wurden Rover und Lander nach zwei Wochen des Datensammelns in einen Schlafmodus versetzt. Ihre Aufgaben seien abgeschlossen, teilte ISRO damals mit, betonte aber gleichzeitig, dass sie auf ein Erwachen hofften.
© dpa-infocom, dpa:230925-99-330756/3
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