Verzögerungen, Fehlstarts und fehlende Mittel belasten die Branche. Doch nun könnte Ariane 6 einen Wendepunkt bedeuten.
Vier Jahre später als ursprünglich vorgesehen soll die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 Mitte des kommenden Jahres das erste mal ins All fliegen.
„Angenommen, dass alles nominal und ohne größere Schwierigkeiten verläuft, erwarten wir den Erstflug der Ariane 6 zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli nächsten Jahres“, sagte der Chef der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Josef Aschbacher, in Paris. Ein präziseres Startdatum könnte es kommenden März oder April geben.
Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die ab 1996 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin. Die neue Rakete soll Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen. Ursprünglich hatte die Ariane 6 bereits 2020 ins All starten sollen. Der Erstflug wurde aber mehrfach verschoben.
Europas Raumfahrt ist mit Blick auf Trägerraketen derzeit in einer schwierigen Lage. Die letzte Ariane 5 hob Anfang Juli in den Weltraum ab. Seitdem hat die Esa keine eigenen Mittel mehr, um große Satelliten ins All zu bringen. Probleme gibt es darüber hinaus auch bei den leichteren Satelliten: Nach dem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im vergangenen Dezember bleibt auch diese Rakete vorerst am Boden - voraussichtlich bis zum vierten Quartal des kommenden Jahres.
© dpa-infocom, dpa:231130-99-129415/2
Zu den Kommentaren