Finanzpolster für Führerschein & Co.
Geld anlegen für Kinder: So sparen Eltern am besten für ihren Nachwuchs

17.10.2024 | Stand 30.10.2024, 11:49 Uhr |

5 Euro ins Sparschwein – und danach? Lieber auf ein Tagesgeldkonto oder in Aktien investieren? Ein neuer Ratgeber der Stiftung Warentest gibt Tipps, wie Eltern am besten Geld für den Nachwuchs anlegen. − Symbolbild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Gründe für Kinder zu sparen, gibt es viele: Spätestens um den 18. Geburtstag herum stehen teure Wünsche an. Insofern ist es eine gute Idee, wenn Eltern Geldgeschenke für den Nachwuchs gut an legen. Aber wie?

  

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Alles wird teurer. Das gilt nicht nur für die Dinge des alltägliche Einkaufs, sondern auch für das, was sich Kinder rund um den 18. Geburtstag herum wünschen: Der Führerschein ist inzwischen kaum mehr für unter 3000 Euro zu bekommen, wie Fahrlehrer der Mediengruppe Bayern bestätigten. Auch Autos sind eine kostspielige Sache. Und wenn für Ausbildung oder Studium die erste eigene Wohnung ansteht, schadet auch hier angesichts hoher Mieten ein ordentliches Finanzpolster nicht.

  

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Um ein solches aufzubauen, haben Eltern gute Gelegenheiten: In jungen Jahren bekommen Kinder und Jugendliche oft Geld geschenkt – sei es zum Geburtstag oder zu besonderen Anlässen wie Taufe, Kommunion oder Firmung, beziehungsweise Konfirmation. Das lässt sich gut anlegen.

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Stiftung Warentest: Spezielle Sparangebote von Banken und Versicherungen für den Nachwuchs sind nicht immer attraktiv



Banken und Versicherungen locken mit speziellen Angeboten für Eltern, Großeltern und Paten, um Geld für den Nachwuchs zurückzulegen. „Doch nur wenige sind attraktiv und nicht jede Anlage eignet sich für jedes Sparziel“, warnt die Stiftung Warentest, die jüngst das neue Ratgeber-Buch „Geld anlegen für Kinder“ veröffentlicht hat. Dort zeigen drei Autorinnen, worauf es bei der richtigen Geldanlage für den Nachwuchs ankommt.

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Ob Zinsanlagen, Aktien, ETF, Kindergirokonto oder nachhaltige Investments: Der Ratgeber zeigt konkrete Strategien auf, wie und womit Sie Geld für den Nachwuchs erfolgreich investieren.

Rechenbeispiel: So hat ein Baby durch regelmäßiges Sparen am 18. Geburtstag 100.000 Euro auf dem Konto



Mit einem Kinderdepot können Eltern etwa Wertpapiere wie Aktien, Fonds und ETF für den Nachwuchs kaufen. Das lohnt sich auch schon mit kleinen Beträgen. Ein Rechenbeispiel zeigt, wie viel nötig ist, damit ein Baby am 18. Geburtstag fast 100.000 Euro auf dem Konto hat.

Bei einem Startkapital von 1000 Euro und regelmäßigen monatlichen Einzahlungen in Höhe des aktuellen Kindergeldsatzes von 250 Euro ergibt sich bei sechsprozentiger Rendite nach 18 Jahren ein Endbetrag von 98.000 Euro. Die Summe der Einzahlungen liege hier bei 55.000 Euro, der Wertzuwachs betrage 43.000 Euro.

Viele ETF und Aktienfonds erzielten im langjährigen Schnitt sogar noch mehr Rendite als sechs Prozent. Das heißt: Es müssen gar nicht mal so große Beträge sein, um einen ansehnlichen Betrag anzusparen. Schon 25 Euro im Monat reichen, um langfristig ein kleines Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen. So sind mit Erreichen der Volljährigkeit ein Studium, ein längerer Auslandsaufenthalt oder auch Wünsche wie Auto und Führerschein leichter erfüllbar.

Geld auf den Namen des Kindes anlegen oder auf den der Eltern?



Eine zentrale Frage beim Sparen für den Nachwuchs ist auch laut dem Stiftung Warentest-Ratgeber, ob es besser ist, das Geld gleich auf den Namen des Kindes anzulegen oder auf den der Eltern. Grundsätzlich praktischer ist Letzteres – weil man dafür kein extra Konto oder Juniordepot braucht. Dafür ist der andere Weg übersichtlicher, weil die Beträge schon getrennt sind.

Ein eigenes Konto für den Nachwuchs hat unter Umständen steuerliche Vorteile. „Ein paar Dinge gilt es aber zu beachten, etwa beim Bafög oder bei der Krankenversicherung“, heißt es bei der Stiftung Warentest. Geld, das die Eltern unter Umständen selbst benötigen, sollte zudem nicht vorschnell aufs Kinderdepot. Denn: Das Geld und Vermögen im Depot ist zu 100 Prozent Eigentum des Kindes.

Und was, wenn das Kind das Ersparte mit 18 Jahren verjubelt? Die Autorinnen, selbst Mütter, widmen ein Kapitel dem Thema, wie Kinder frühzeitig lernen, mit Geld gut umzugehen – und zu finanzkompetenten Erwachsenen werden.




Erfolgreich sparen für den Nachwuchs – so geht’s; 160 Seiten; ISBN 978–3–7471–0753–9; 22,90 Euro (D); Erscheint am 18. Oktober 2024

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