Steigende Kosten
Preisstreit bei Edeka und Rewe: Diese Produkte könnten bald aus den Regalen verschwinden

14.01.2023 | Stand 15.01.2023, 9:54 Uhr

Aus den Supermarkt-Regalen könnten einige bekannte Produkte, beispielsweise von Nivea, in der nächsten Zeit verschwinden. −Symbolbild: Zawrzel, Imago

Auch im neuen Jahr streiten sich Hersteller und Händler um Preise von Lebensmitteln und Alltagswaren. Aufgrund von Preiserhöhungen könnten Produkte von Pepsi, SC Johnson und Beiersdorf bald aus den Regalen von Edeka und Rewe verschwinden.



Einige Hersteller haben Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent gefordert. Da will Edeka laut einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ nicht mitgehen. Für Kunden bedeutet das, dass in den Supermarkt-Regalen möglicherweise bald Nivea-Produkte von Beiersdorf und Limonaden von Pepsi fehlen. Der Getränkehersteller reagierte auf den Streit mit einem sofortigen Lieferstopp an Edeka.

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Dadurch könnten aber auch weitere Produkte aus dem Sortiment fallen. Pepsi stellt neben Limonaden beispielsweise auch Doritos und Lays Chips her. Beiersdorf beliefert die Supermärkte mit Kosmetik-Artikeln wie Nivea, Labello oder Hidrofugal.

Rewe und Edeka boykottieren Hersteller



Auch Rewe will die erhöhten Preise boykottieren. Zwar steigen die Kosten für die Hersteller, unter anderem durch höhere Personal- und Strompreise. Doch der Edeka-Vorsitzende Markus Mosa wirft den großen Lebensmittel-Herstellern deutlich überhöhte Forderungen vor. „Für 2023 liegen uns wieder massive Preisforderungen der großen Markenkonzerne auf dem Tisch. Und das zusätzlich zu den Preiserhöhungen, die bereits im vergangenen Jahr in Deutschland durchgesetzt wurden“, sagte er der „Bild“.

Jahr für Jahr feilschen große Ketten wie Edeka, Rewe, Aldi und Lidl erbittert mit Lieferanten um Preise und Konditionen. Bei diesen Preisverhandlungen im deutschen Lebensmittelhandel wird regelmäßig mit harten Bandagen gekämpft.

Die zusätzlichen Preis-Forderungen von Lieferanten für 2023 belaufen sich laut Edeka bereits jetzt, im Januar, auf 1,2 Milliarden Euro. Das sei nur von der Hälfte der Markenhersteller, viele weitere Forderungen würden noch folgen. Bereits 2022 seien Preiserhöhungen von rund 1,5 Milliarden Euro angefallen. Die ursprünglichen Forderungen der Industrie seien mehr als doppelt so hoch gewesen.

Preisstreitigkeiten eskalieren



Bereits Ende 2021 eskalierte der Streit zwischen Handel und Herstellern, erst einige Monate später erfolgte eine Einigung. In der Zwischenzeit verschwanden einige Produkte aus den Regalen. Das könnte auch dieses Mal der Fall sein.

Wie lange sich die Verhandlungen zwischen den jeweiligen Parteien hinziehen, ist nicht absehbar. Für Kunden bedeutet das neben einer eingeschränkten Auswahl aber auch, dass es wohl weniger Angebote für Marken-Artikel geben wird.

− kha/dpa