Kultfirma laut Bericht vor Insolvenz
Nie wieder Tupper-Party? Hersteller steht wohl vor dem Aus

17.09.2024 | Stand 17.09.2024, 8:52 Uhr |

Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware steht offenbar kurz vor der Insolvenz.  − Symbolbild: Boris Roessler/dpa

Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware steht offenbar kurz vor der Insolvenz. Das Unternehmen könnte noch in dieser Woche Gläubigerschutz beantragen, berichtete die Agentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

  

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Bereits im vergangenen Jahr drohte Tupperware die Pleite. Dann hatte das Unternehmen sich auf einen Fahrplan mit Geldgebern verständigt. Doch nun scheint die Lage ernster denn je.

Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar



Die Vorbereitungen für den Insolvenzantrag folgten langwierigen Verhandlungen zwischen Tupperware und seinen Kreditgebern über den Umgang mit Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar, hieß es in dem Bericht. Tupperware reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage, schreibt der Spiegel.

An der Börse war Tupperware bereits 2020 fast abgeschrieben



Probleme beim Frischhaltedosen-König sind nichts Neues. „Mit Plastikdosen als Verkaufsschlager und Tupperpartys als innovativem Vertriebskanal war der US-Konzern jahrzehntelang sehr erfolgreich, doch mittlerweile stehen die Zeichen schon länger auf Krise. An der Börse war Tupperware bereits 2020 fast abgeschrieben, dann gelang jedoch ein Comeback. Nun warnt das Management erneut, dass die Rechnungen womöglich bald nicht mehr bezahlt werden können“, berichtete die Mediengruppe Bayern 2023.

Schwindende Erlöse



Tupperware hatte damals nach eigenen Angaben bereits Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren begonnen, um Geld aufzutreiben. „Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende“, versprach Chef Miguel Fernandez. Neben hohen Schulden und roten Zahlen kämpfte Tupperware mit schwindenden Erlösen. Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 313,7 Millionen Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen Dollar.

Aktie total abgestürzt



Dabei galt der einstige Frischhaltedosen-Gigant jahrzehntelang als nützlicher Helfer im Haushalt. Auf den beliebten Tupper-Partys wurden die praktischen Plastik-Dosen zur hygienischen Aufbewahrung von Lebensmitteln per Direktmarketing millionenfach verkauft. Damit ist jetzt offenbar endgültig Schluss. „Nach der Pleite-Meldung stürzte die Tupperware-Aktie im US-Handel um mehr als 50 Prozent ab“, meldet die Bild.

− nb



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