Audi-Chef Markus Duesmann muss sein Amt nach einer schweren Covid-Erkrankung einige Wochen ruhen lassen. Darüber berichtet unter anderem der Donaukurier.
Der 52-Jährige leidet laut einem Medienbericht noch an den Spätfolgen seiner Corona-Infektion und hat sich daher in eine Rehabilitationsbehandlung gegeben.
Duesmann habe VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und Konzernchef Herbert Diess vor wenigen Tagen über diesen Schritt informiert. Er soll die Reha am vergangenen Montag in einer Spezialklinik angetreten haben. Ein Sprecher des Vorstandsvorsitzenden bestätigte am Mittwoch, dass sich Duesmann im April mit dem Virus infiziert hatte. Es habe rund drei Wochen gedauert, bis der Nordrhein-Westfale auskuriert gewesen sei.
Lediglich zum Check-up im Krankenhaus
Andere Quellen sprechen gar von einem "schweren Verlauf". Medienberichten zufolge wurde er auch im Krankenhaus behandelt. Der Audi-Sprecher erklärte hingegen, dass Duesmann lediglich für einen Tag zum Gesundheits-Check-up in einem Klinikum gewesen sei. Im Anschluss habe Duesmann wieder sein normales Pensum aufgenommen und viele Termine wahrgenommen und Sitzungen geleitet. Gerade erst wurde die neue Strategie des VW-Konzerns, in dessen Vorstand Duesmann für Forschung und Entwicklung eine entscheidende Rolle einnimmt, medienwirksam vorgestellt. Eine fordernde Zeit, wie der Sprecher erklärte. In Absprache mit seinem Arzt habe sich der Audi-Chef daher entschlossen, vor dem Herbst bei einer Reha Kraft zu tanken.
Seit April 2020 im Amt
Duesmann kam vom Münchner Konkurrenten BMW an die Donau. VW-Chef Herbert Diess soll sich persönlich um die Verpflichtung bemüht haben. Am 1. April 2020, also mitten in der ersten Corona-Welle, trat er sein Amt als Vorstandschef des Ingolstädter Autobauers an. Er übernahm die vier Ringe von Bram Schot, der den Konzern zuvor rund eineinhalb Jahre durch seine vielleicht schwerste Krise geführt hatte.
Duesmanns Aufgabe - und weniger erwartet man in Wolfsburg auch nicht - besteht darin, Audi wieder an die Spitze zu führen und den anderen Premium-Herstellern sowie dem Elektroauto-Pionier Tesla das Fürchten zu lehren. Der Mann aus Heek gilt als selbstbewusst und engagiert. Seit seinem Antritt in Ingolstadt ist er stets bemüht, Dynamik auszustrahlen. Die Stimmung im Konzern hat sich trotz aller Herausforderungen in den vergangenen Monaten spürbar verbessert.
Überlegungen, Duesmann für die Zeit seiner Abwesenheit zu ersetzen, gebe es nicht, betont der Sprecher. Schließlich sei er bisher voll im Einsatz gewesen und kehre in wenigen Wochen wieder zurück. Ob es sich um die Long-Covid-Erkrankung handelt, ist noch nicht bestätigt.
