Höchster Preis seit 2013
Benzinpreis so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr: Experte nennt Gründe - und gibt Tipps

04.10.2021 | Stand 04.10.2021, 11:46 Uhr

−Symbolfoto: dpa

Tanken war im September so teuer wie seit acht Jahren nicht mehr. Grund für den Anstieg laut Experten: Der starke Anstieg der Rohölpreise.

Wie der ADAC auf Basis einer aktuellen Auswertung von Kraftstoffpreisen am Freitag mitteilte, stieg der Preis für einen Liter E10 im September um 1,2 Cent im Vormonatsvergleich auf durchschnittlich 1,569 Euro. Der Preis für Diesel erhöhte sich noch deutlicher, um 2,5 Cent auf durchschnittlich 1,411 Euro pro Liter. Teurer war Benzin laut ADAC zuletzt im August 2013, Diesel im November 2018.



Der teuerste Tag zum Tanken war der 30. September: Im Schnitt kostete ein Liter E10 an deutschen Tankstellen 1,586 Euro, ein Liter Diesel 1,452 Euro. Am günstigsten konnten Autofahrer Anfang September ihren Tank befüllen: Am 1. September kostete der Liter Diesel 1,387 Euro und der Liter E10 im Schnitt 1,557 Euro.

Das laufende Jahr wird demnach wohl deutlich teurer für Autofahrer als das Vorjahr. Der Benzinpreis habe sich seit dem 1. Januar 2021 im Vergleich zum 30. September, dem bisher teuersten Tag des Jahres, um deutliche 26,2 Cent erhöht, berechnete der ADAC. Der Dieselpreis erhöhte sich im selben Zeitraum um 23,7 Cent.

Experte: Verantwortlich ist "maßgeblich die Entwicklung an den Rohölmärkten"

Beim Online-Portal "Clever Tanken" sieht man die Gründe für den derzeitigen Anstieg vor allem im gestiegenen Rohölpreis. "Für das hohe Preisniveau an den Zapfsäulen hat im September maßgeblich die Preisentwicklung an den Rohölmärkten gesorgt", erläutert Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken. Gründe für den Anstieg seien zum Einen die Knappheit durch Produktionsausfälle im Golf von Mexiko aufgrund des Hurrikans Ida sowie die zunehmende Erholung vom Corona-Konjunktureinbruch, die vielerorts für einen hohen Bedarf an Erdöl sorge.

Experte gibt Tipps

Autofahrern rät der Experte, die Kraftstoffpreise regelmäßig im Blick zu haben und entlang der geplanten Fahrtroute zu vergleichen. "Über Apps, das Navigationsgerät oder das Internet lassen sich die günstigsten Tankstellen der Umgebung ermitteln." Darüber hinaus sollten Autofahrer teure Autobahntankstellen meiden - falls das ohne Umwege zu fahren, möglich ist.

Beachten sollten Autofahrer zudem, dass es seit Ende März mancherorts bis zu sechs Preisspitzen am Tag gibt - insbesondere an den Markentankstellen."Teilweise kommt es an ein und derselben Tankstelle zu Unterschieden von bis zu 15 Cent pro Tag", sagt Steffen Bock. Beim Vergleich aller Tankstellen einer Stadt sind innerhalb von 24 Stunden auch schon mal bis zu 22 Cent drin. Günstige Tankzeiten bieten sich oft im Zeitraum zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr sowie 20 und 22 Uhr.

− afp/age