Eine große Mehrheit findet, dass die Stimmung zwischen SPD, Grünen und FDP miserabel ist. Bei der Umsetzung der Regierungsvorhaben sehen sie vor allem die Liberalen als Bremser.
Rund anderthalb Jahre nach Amtsantritt ist einer Umfrage zufolge die Stimmung zwischen den Koalitionspartnern SPD, Grüne und FDP nach Wahrnehmung einer großen Mehrheit der Deutschen schlecht.
Drei Viertel der Befragten äußerten sich im neuen ZDF-«Politbarometer» entsprechend. Nur 16 Prozent bezeichneten das Koalitionsklima als gut, wie der Sender mitteilte. In den vergangenen Tagen hatte es zwischen den Partnern heftige Auseinandersetzungen über das geplante Heizungsgesetz gegeben.
Dass einige Regierungsvorhaben nur schleppend vorankommen, liegt für 34 Prozent der Befragten vor allem an der FDP. 18 Prozent nannten die Grünen, drei Prozent die SPD. Für 37 Prozent sind alle drei Partner gleich verantwortlich.
Rund die Hälfte (51 Prozent) der Befragten fand zudem, die Regierung erledige ihre Arbeit eher schlecht. Nur 41 Prozent sprachen dagegen von eher guter Arbeit. Dass es mit einer durch die Union geführten Bundesregierung besser liefe, meinen nur 22 Prozent. 25 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. 48 Prozent sehen hier keinen Unterschied.
Pistorius beliebtester Politiker
Bei der Bewertung einzelner Politiker konnte sich Bundeskanzler Olaf Scholz im Vergleich zur Umfrage Anfang Mai deutlich verbessern. Auf einer Skala von plus 5 bis minus 5 kommt der SPD-Politiker nun auf einen Wert von 0,5 nach zuvor 0,1. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) liegt mit einem Wert von 2,0 deutlich vorn. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fällt laut ZDF auf seinen bisher schlechtesten Wert mit minus 0,6 (zuvor minus 0,2).
In der Sonntagsfrage kann sich die SPD leicht um einen Prozentpunkt auf 20 Prozent verbessern. Die Union verliert hingegen zwei Punkte, liegt aber mit 28 Prozent klar vorn. Die AfD liegt mit 17 Prozent auf Platz drei, ein Plus um zwei Prozentpunkte. Die Grünen (-1) würden aktuell von 16 Prozent gewählt, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. FDP und Linke verharren bei 6 beziehungsweise 5 Prozent.
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