An den Spieltagen unterscheiden sich die Rollen von Ersatztorhütern und Zuschauern überspitzt formuliert nur unwesentlich. Kommt es zu keiner Verletzung oder einem Platzverweis, sind die zweiten Keeper in ihrer passiven Rolle gefangen. Dass dieser Job dennoch seinen Reiz hat und auch für junge Torhüter eine Option darstellt, verrät Hankofens Matthias Petermann (19) vor dem Heimkracher am Donnerstag gegen die Würzburger Kickers (14 Uhr).
„Klar ist es für den Kopf nicht immer leicht, sich als junger Spieler hinten anstellen zu müssen“, gibt Petermann zu und erzählt über sein Ziel, bei den Dorfbuam von und mit Stammtorwart Sebastian Maier zu lernen. „Harte Arbeit und Disziplin zahlen sich aus.“ Ohne seine neugewonnenen Erfahrungen hätte Petermann in der Bayernliga-Rückrunde bei der DJK Gebenbach oder bei seinem ersten Einsatz in der Regionalliga im Heimspiel gegen den FV Illertissen im August keine so reife und hochklassige Torwartleistung abrufen können. Dass Hankofen kein dreiköpfiges Torwartteam in seinen Reihen hat, beweist das große Vertrauen, das die Verantwortlichen am Reißinger Bach Matthias Petermann entgegenbringen.
„Bin nicht der Typ, der nach einem Jahr aufgibt
“
Warum sich der Keeper aus der Jugendschmiede des SV Wacker Burghausen überhaupt für eine weitere Saison in zweiter Reihe entschieden hat? „Mir wird eine klare Perspektive aufgezeigt und man ist mit meiner Entwicklung sehr zufrieden. Das macht mich stolz. Aber auch Mannschaft und Umfeld in Hankofen sind klasse, es läuft alles familiär und sauber ab. Darüber hinaus bin ich nicht der Typ Mensch, der nach einem Jahr aufgibt und weiterzieht“, erörtert Petermann.
Dass der Maier-Ersatz perspektivisch nicht nur die Nummer eins auf dem Rücken tragen, sondern auch als Stammtorhüter auf sich aufmerksam machen möchte, versteht sich von selbst. „Ich habe mein Ziel ständig vor Augen und möchte mir natürlich mehr Spielzeit erarbeiten“, sagt er und fügt an. „In der Regionalliga halten auch die besonderen Erlebnisse meine Motivation hoch. Die Stadien, Gegner und Zuschauer sind einfach außergewöhnlich.“
Würzburg unter Druck
So ein Erlebnis wird für Petermann und Hankofen auch das Feiertags-Heimspiel. Zu Gast sind die Profis der Würzburger Kickers, die beim Debüt des neues Cheftrainers Martin Lanig zuletzt nicht über ein 1:1 gegen Aubstadt hinaus kamen – und sich den Ärger der Fans zuzogen. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“, skandierten die Anhänger. Keine Frage: In Hankofen stehen die Kickers, die aktuell schon neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Schweinfurt haben, gehörig unter Druck. Die Gastgeber wollen nach der 1:2-Niederlage zuletzt gegen Aschaffenburg zurück in die Erfolgsspur − und einen ähnlichen Coup landen wir vor zwei Wochen gegen den FC Bayern II (2:0).
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