Platz 2 und 3
„Schon fast schwindelig vor Anstrengung:“ Biathlon-Top-Talent Grotian mit Gala, auch Preuß bärenstark

23.01.2025 |

Selina Grotian verpasste als Zweite den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere nur knapp. − Foto: afp

Selina Grotian und Franziska Preuß versuchten im Endspurt noch einmal alles – an Lou Jeanmonnot kamen die beiden deutschen Top-Biathletinnen aber nicht mehr heran. Dennoch: Mit Platz zwei und drei beim Weltcup-Sprint von Antholz unterstrichen die beiden DSV-Frauen eindrucksvoll ihre Topform und schürten bei der Generalprobe für die WM in Lenzerheide (12. bis 23. Februar) einmal mehr große Medaillenhoffnungen.

„Ich bin sehr zufrieden. Mein Ziel war es, in Antholz erstmals aufs Podium zu laufen. Ziel erfüllt – deshalb bin ich sehr glücklich“, sagte Preuß im ZDF nach ihrem schon neunten Podestplatz des Winters mit einem Strahlen und fügte an: „Es funktioniert im Moment ganz gut. Es macht viel Spaß so.“

Das trifft auch auf die 20 Jahre alte Grotian zu. „Ich könnte gerade nicht glücklicher sein“, betonte sie: „Ich habe alles gegeben. Mir war es im Ziel fast schwindelig vor Anstrengung.“ Er sei „super zufrieden“, meinte Trainer Kristian Mehringer.

Nicht zu schlagen für das überzeugende DSV-Duo war auf 1600 m Höhe nur Jeanmonnot, größte Konkurrentin von Preuß im Kampf um das Gelbe Trikot. Die Französin holte nach makelloser Schießleistung ihren fünften Saisonsieg mit 7,2 Sekunden Vorsprung vor Grotian (0). Preuß, die ebenfalls fehlerfrei blieb, lag auf der 7,5 km langen Strecke, auf der im kommenden Jahr bei Olympia die Medaillen vergeben werden, 16,7 Sekunden zurück.

Preuß verteidigte jedoch Platz eins im Kampf um die Gesamtwertung und befindet sich wie Grotian auch für den Verfolger über 10 km am Samstag (13.00 Uhr/ZDF und Eurosport) in einer sehr guten Ausgangsposition. Natürlich schaue sie auf den Zweikampf mit Preuß, so Jeanmonnot, „aber Franziska ist so stark. Sie scheint unantastbar zu sein.“

Nach 13 von 21 Rennen beträgt der Vorsprung von Preuß immer noch 117 Punkte. Erst fünf deutsche Biathletinnen hatten die Gesamtwertung bisher überhaupt gewonnen, zuletzt Laura Dahlmeier vor acht Jahren. Magdalena Neuner holte die Kugel drei Mal.

Schon bei ihrem Heimweltcup in Ruhpolding hatte Preuß überzeugt und nach zwei zweiten Plätzen im Einzel und im Massenstart sowie dem Sieg mit der Staffel von „diesem berühmten Flow“, den sie gerade habe, gesprochen. Sie hoffe, „das dauert noch an“. Es scheint so.

In Antholz geht es am Freitag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Sprint der Männer über 10 km weiter. Am Samstag stehen die Verfolgung der Frauen und die Männer-Staffel auf dem Programm, am Sonntag zum Abschluss des Weltcups die Verfolgung der Männer und die Staffel der Frauen.

− sid

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