Achter Sieg für Oberbayer
Wellinger und Paschke auf Wolke sieben: Deutsche Skispringer glänzen

01.12.2024 | Stand 01.12.2024, 18:28 Uhr |

Wellinger lag nach einem starken ersten Sprung auf 146,5 m in Führung, der zweite Durchgang wurde nach 15 Springern wegen des zunehmenden Windes abgebrochen. − Foto: Markku Ulander / Lehtikuva / AFP

Überflieger Pius Paschke siegte einfach weiter, dann gewann auch noch Oberbayer Andreas Wellinger vom SC Ruhpolding (Landkreis Traunstein): Die deutschen Skispringer haben ihren furiosen Höhenflug auch am zweiten Wochenende des WM-Winters im finnischen Kuusamo fortgesetzt.

  

„Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte ich das sofort so unterschrieben“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF.

Zunächst holte Oldie Paschke am Samstag seinen schon zweiten Saisonsieg, 24 Stunden später flog dann Wellinger in nur einem Durchgang zum achten Sieg seiner Karriere. Karl Geiger sorgte als Dritter sogar für ein deutsches Doppelpodest. Paschke wurde diesmal zwar „nur Siebter“, behielt aber das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup.

„Pius ist in Hochform, er springt wirklich gut“, sagte Horngacher, lobte aber auch Wellinger: „Es hat alles gepasst. Toller Flug, super Landung. Er war der würdige Sieger.“

Zweiter Durchgang wegen des zunehmenden Windes abgebrochen



Wellinger lag nach einem starken ersten Sprung auf 146,5 m in Führung, der zweite Durchgang wurde nach 15 Springern wegen des zunehmenden Windes abgebrochen. „Das war geil. Es war ein schwieriger Wettkampf, auch für die Jury. Als es bei mir drauf ankam, war ich da“, sagte der Bayer. Für Wellinger war es der erste Sieg seit dem Triumph in Willingen im Februar und der achte seiner Karriere.

Damit setzte sich der DSV-Traumstart fort: Drei deutsche Siege in den ersten vier Wettkämpfen hatte es zuletzt vor 24 Jahren gegeben, als Martin Schmitt dominierte. Der ebenfalls erstarkte Geiger sorgte als Krönung für das deutsche Doppelpodest. „Das tut richtig gut und hat Spaß gemacht“, sagte der Allgäuer.

Paschke hatte am Samstag seine Podestserie mit einem Sieg vor den Österreichern Jan Hörl und Kraft fortgesetzt. „Mir macht das Springen gerade unheimlich viel Spaß. Es ist ein bisschen wie in der Kindheit, es funktioniert einfach. Meine Sprünge sind wirklich auf einem hohen Niveau“, sagte der Routinier. Am Sonntag reichte es bei schwierigen Bedingungen erstmals in diesem Winter nicht für das Treppchen.

Licht und Schatten bei übrigen DSV-Adlern



Die übrigen DSV-Adler erlebten ein Wochenende mit Licht und Schatten. Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf), am Samstag noch Achter, fuhr am Sonntag auf Rang 43 sein bislang schwächstes Ergebnis der Saison ein.

Philipp Raimund (Oberstdorf/37. und 26.) durfte sich ebenso wie Adrian Tittel (Aue/24. und 33.) über Weltcuppunkte freuen. Stephan Leyhe (Willingen) ging dagegen zweimal leer aus.

Für Probleme sorgte am Sonntag der Eisregen, der in der Spur klebte und die Anlaufgeschwindigkeit verringerte. Weil die Jury erst spät den Anlauf verlängerte, blieben zahlreiche prominente Namen im ersten Durchgang auf der Strecke: Der Norweger Halvor Egner Granerud, ehemaliger Gewinner der Vierschanzentournee, landete schon nach 71,5 m, Michael Hayböck (Österreich) kam sogar nur auf 70,0 m.

− sid

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