5:3-Sieg gegen Augsburg
FC Bayern glänzt auch im Liga-Alltag – und feiert „herausragenden“ Pavard

11.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:08 Uhr

Traf doppelt: Benjamin Pavard. −Foto: Sven Hoppe/dpa

Zum Ende einer perfekten Woche tanzten die Stars um Doppelpacker Benjamin Pavard nur zu gerne als bejubelte „Super-Bayern“ vor ihrer Fankurve. Ein großer Sieg gegen Paris Saint-Germain und ein torreicher Pflichterfolg drei Tage später gegen den unbequemen FC Augsburg ließen auch Trainer Julian Nagelsmann mit zwei Taschen bepackt zufrieden aus der Allianz Arena eilen. „Wir haben den Job erledigt in der Woche, den wir hatten“, sagte der Coach am Samstagabend nach einem unterhaltsamen 5:3 (4:1).



Nach einer großzügigen Rotation zeigten sich die neu ins Team beförderten João Cancelo (15. Minute), Benjamin Pavard (19./35.) und Leroy Sané (45.) ebenso in Torlaune wie Alphonso Davies (74.). „Wir haben am Ende schon ein paar Gänge rausgenommen, was aber auch okay war“, sagte Nagelsmann.

„Der Start war unglücklich. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Drei Tore sollten wir nicht kassieren, wir sind sauer darüber, wollen immer zu null spielen“, sagte Jamal Musiala bei Sky. Dennoch sei er zufrieden, dass der FCB nach dem Paris-Spiel in der Liga nachgelegt hat. So langsam kommen die Münchner Tabellenführer „wieder in den Flow“, stellte Musiala fest. Und weil Meisterschaftskonkurrent Borussia Dortmund am Abend beim 2:2 (1:0) bei Schalke 04 überraschend patzte, beträgt Bayerns Vorsprung auf den BVB nun zwei Punkte.

Zu Beginn des Derbys hatten die Münchner mit zerknirschten Mienen das Gegentor nach nur 120 Sekunden durch Bayern-Schreck Mergim Berisha verdauen müssen. Der U21-Europameister, der eine knappe Woche vor der Nationalmannschaftsnominierung durch Bundestrainer Hansi Flick für sich warb, verkürzte vor 75 000 Zuschauern auch auf 2:4 (60./Foulelfmeter). „Er ist ein sehr guter Spieler. Er macht das gut mit dem Körper und ist vor der Kiste sehr gut“, sagte der Münchner Sportvorstand Hasan Salihamidzic. An der gefestigten Tabellenspitze des Serienmeisters änderte der Berisha-Auftritt aber ebenso nichts wie das 3:5 durch Irvin Cardona (90.+3).

Vertragsverlängerung mit Pavard wahrscheinlich

Salihamidzic lobte noch lieber einen anderen Zweifach-Torschützen: Benjamin Pavard. Der französische Weltmeister von 2018 spielte sich mit seinem ersten Doppelpack als Profi in einen kleinen Torrausch. Nach einem abgewehrten Freistoß von Joshua Kimmich machte Sadio Mané den Ball akrobatisch per Fallrückzieher wieder scharf, Pavard veredelte. Seltenheitswert hatte der nächste Treffer des Franzosen, weil er nach einer der so oft nicht erfolgreichen Kimmich-Ecken fiel. Zwar konnte der Kopfball von Matthijs de Ligt abgeblockt werden, doch Pavard war per Scherenschlag zur Stelle.

„Ich freue mich wirklich, dass Benji das so gut macht. In den letzten vier bis sechs Wochen ist er einer der herausragenden Spieler hier bei uns“, sagte Salihamidzic. „Er kommt jeden Tag mit einem Lächeln zum Training. Er freut sich, arbeitet, ist gut drauf und in guter Form.“

Nachdem Pavard wiederholt mit einem Wechsel kokettiert hatte, scheint es auf eine Verlängerung der bis 2024 datierten Zusammenarbeit hinauszulaufen. „Alles andere werden wir sehen“, sagte Salihamidzic. Pavard klopfte sich bei seinem Torjubel auf das Vereinsemblem auf dem Trikot. Wer wollte, konnte das als Bekenntnis zu einer längeren gemeinsamen Zukunft verstehen.

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„Ich glaube, das sieht Hasan selber, dass Benji eine gute Performance abruft, dass er immer gewinnen will. Jetzt hat er auch Tore geschossen“, sagte Nagelsmann. Er war zufrieden, dass die neu in die Startelf beorderten Stars Cancelo, Pavard, Sané und Mané als Torschützen oder Vorbereiter glänzten. Nur Serge Gnabry glückte das nicht.

Anders als bei den zwei Erfolgen in den zwei Achtelfinalspielen ohne Gegentor gegen die PSG-Truppe um Lionel Messi und Kylian Mbappé hielt die Null gegen Berisha & Co. nicht. Der FCA belohnte sich für eine mutige Herangehensweise mit einer frühen Führung. Die Taktik ging bei der fünften Auswärtspleite in diesem Jahr aber zulasten der Defensive. „Wir haben mit offenem Visier gespielt, sehr mutig gespielt. Die Herangehensweise war von vornherein, glaube ich, auch allen klar. Das ist nicht unsere DNA, uns hinten reinzustellen“, sagte Trainer Enrico Maaßen.