Sie sind die drei Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft. Spanien, der Mitfavorit, dazu Japan und Costa Rica. Wie sind die Teams drauf?
«Wir haben eine Gruppe, in der man von Anfang an da sein muss», kommentierte Bundestrainer Hansi Flick die Auslosung im April zur WM-Endrunde. Japan zum Auftakt, dann Ex-Weltmeister Spanien und im letzten Spiel auf dem angestrebten Weg in die K.o.-Runde und letztlich ins Finale gegen Costa Rica.
Am Mittwoch (14.00 Uhr/ARD und Magentasport) geht es für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft los, vier Tage später folgt das zweite, weitere vier Tage das dritte Spiel. Wie sind die deutschen Gegner kurz vor dem WM-Start in Form?
Spanien
In ärmellosen Shirts trainierte der Weltmeister von 2010 am Samstag in Doha, die Spieler sind laut Luis Enrique «sehr frisch» zum Turnier angereist. Das 3:1 im letzten Testspiel in Jordanien hat sein Team nur noch bestärkt. «Das Vertrauen in uns und in den Trainer ist groß. Wir sind eine fleißige Mannschaft und sehr ruhig, weil wir wissen, dass wir alles geben werden», sagte Ferran Torres im «Marca»-Interview.
Der Stürmer vom FC Barcelona ist der deutschen Mannschaft noch bestens bekannt: Beim 6:0-Sieg von Spanien über die DFB-Auswahl im November 2020 erzielte er drei Tore. Nationaltrainer Enrique hatte sich zuvor im Live-Stream mit Fans festgelegt: «Die Favoriten sind für mich Brasilien, Argentinien und auch Deutschland mit vier WM-Titeln.» Der 52-Jährige nannte aber auch Frankreich, England, die Niederlande als mögliche Überraschungsmannschaft und Belgien.
Japan
Seit 1998 schieden die Japaner bei Weltmeisterschaften wechselweise in der Vorrunde (1998, 2006, 2014) oder im Achtelfinale (2002, 2010, 2018) aus. Dem Gesetz der Serie folgend wäre nun wieder ein Vorrunden-Aus dran. Doch das Team um den Frankfurter Europa-League-Sieger Daichi Kamada kommt mit einigen Europa-Legionären und startet hochambitioniert. Mehrere Profis riefen das erstmalige Erreichen des WM-Viertelfinales als Ziel für das Endturnier in Katar aus.
Die Bundesliga-Profis Kamada und Wataru Endo (VfB Stuttgart) gelten genauso als Schlüsselspieler wie Stürmer Takumi Minamino (AS Monaco) und Abwehrchef Takehiro Tomiyasu (FC Arsenal). Personell hatte Trainer Hajime Moriyasu zuletzt mit einigen Sorgen zu kämpfen. Endo regeneriert nach einer Gehirnerschütterung, Kamada kommt hochbelastet aus turbulenten Eintracht-Wochen und Endos Mittelfeldpartner Hidemasa Morita war zuletzt ebenfalls angeschlagen. Bei einigen Profis wird es vor dem Deutschland-Spiel ein Wettlauf gegen die Zeit. Gegen Kanada wurde zuletzt ein Testspiel mit 1:2 verloren.
Costa Rica
Die Vorbereitung verlief auch nicht wirklich nach Plan. Das letzte Testspiel fiel aus. Gegen Irak wollte Trainer Luis Fernando Suárez seine Spieler noch mal einstimmen auf die WM - es wurde nichts. Es gab Unstimmigkeiten bei der Einreise. In der Vorbereitung und auch beim Turner fehlt zudem Orlando Galo, bei einem Doping-Test vom 21. September zwei Tage vor dem 2:2 im Vorbereitungsmatch gegen Südkorea wurde einen anaboles Steroid in seiner Probe entdeckt.
An der Zuversicht der Spieler kratzt das alles aber nicht. Die Mannschaft ist eine Mischung erfahrenster, aber auch schon in die Jahre gekommener Stars ihres Landes um Keeper Keylor Navas und junger Talente. Allen voran Jewison Bennette. Jahrgang 2004, 18 Jahre jung, Linksaußen, äußerst begabt.
Und dieser Teenager macht auch gleich mal eine klare Ansage: «Wir werden versuchen, Weltmeister zu werden.» Er höre zwar schon die Leute, die sagen würden, sie seien verrückt. «Aber ich sehe nicht, warum das nicht möglich sein soll.» Und Kapitän Bryan Ruiz, mit 37 Jahren mehr als doppelt so alt wie Bennette, forderte nach dem 2:0 vor der WM-Abreise gegen Nigeria: «Wir müssen aufhören, klein zu denken.
© dpa-infocom, dpa:221119-99-580255/2
Zu den Kommentaren