Auf dem Feld haben Österreichs Fußballer einen wichtigen Erfolg geschafft. In der Kurve sorgte aber ein Banner für Ärger. Außerdem ist ein polnischer Fan von der Tribüne gestürzt und schwer verletzt worden.
Beim EM-Gruppenspiel zwischen Österreich und Polen (3:1) am Freitag in Berlin hat sich ein polnischer Fußballfan nach einem Sturz von der Tribüne schwer verletzt. Wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, ist ein Mann aus dem Unterrang aus drei Metern Höhe in den Graben des Berliner Olympiastadions gefallen.
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Die Person habe sich mehrere Verletzungen zugezogen, sei kurzzeitig bewusstlos gewesen und ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Wie es zu dem Sturz kam, war zunächst unklar. Nach Angaben der Berliner Polizei gibt es allerdings keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.
Rechtes Banner: Österreichs Fanbeauftragte greifen ein
Außerdem hat ein rechtes Banner für Ärger gesorgt. Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat sich in klaren Worten von einer rechtsextremen Botschaft im Fanblock während des EM-Spiels gegen Polen distanziert. „Der ÖFB ist sehr betroffen, dass so ein Transparent trotz strenger Kontrollen ins Stadion gelangt ist. Nationalteam und Verband stehen ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration in allen Bereichen unserer Gesellschaft“, hieß es am Samstag in einem Statement des Verbandes.
Kurz vor Ende des 3:1-Sieges der Österreicher gegen Polen am Freitagabend im Berliner Olympiastadion wurde einem Bericht des Online-Portals Laola1 und einem Post bei X zufolge ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ hochgehalten. Das ist der Titel einer Kampagne der rechtsextremen „Identitären Bewegung“, die damit Stimmung gegen Migranten macht.
Verantwortliche sollen ermittelt werden
Das Banner sei nicht der organisierten Fanszene des Nationalteams zuzuordnen, hieß es vom ÖFB. „Fanbeauftragte des ÖFB haben sofort eingegriffen und die Aktion, die kurz vor Spielende rund zwei Minuten gedauert hat, auch dokumentiert. Nun wird an der Klärung der Identität der handelnden Personen gearbeitet. Hetzerische Botschaften wie diese haben im Fansektor des Nationalteams keinen Platz“, teilte der Verband mit.
Der ÖFB positioniere sich seit Jahren ganz klar gegen Extremismus und leiste viel Präventionsarbeit, „denn dies steht in krassem Widerspruch zu allen Werten, die der ÖFB und der Fußball verkörpern.“
− dpa
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