Angeführt von Doppeltorschütze Leroy Sané hat der FC Bayern mit einer spielerisch leichten Torgala Meister Bayer Leverkusen auf Distanz gehalten. Durch das 5:0 (3:0) gegen die mut- und machtlose TSG 1899 Hoffenheim behauptete der Herbstmeister gestern Abend in der Fußball-Bundesliga seinen Vorsprung von vier Punkten auf den Doublesieger vom Rhein.
Sané (7./48. Minute), Raphaël Guerreiro (12.), Harry Kane (26.) mit der Fortsetzung seiner imposanten Elfmeterserie und Serge Gnabry (66.) ließen die Münchner Fans wiederholt Meister-Sprechchöre anstimmen.
Vor 75 000 Zuschauern in der Allianz Arena stellte sich schon früh nur noch die Frage, wie hoch das Starensemble um den erst spät eingewechselten Rückkehrer Jamal Musiala das erste Heimspiel des Jahres gewinnen werden würde. Wie von Trainer Vincent Kompany vor dem Anpfiff angemahnt, nutzten seine Profis anders als beim zähen 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach ihre Chancen effizienter. Hoffenheim machte es dem deutschen Rekordmeister allerdings auch überaus einfach und blieb im neunten Pflichtspiel nacheinander sieglos.
Bevor der effektive und spritzige Sané seinen ersten Auftritt als Mann des Spiels hatte, gab ihm Teamkollege Thomas Müller nach einem vertändelten Ball gestenreich noch Besserungshinweise mit auf den Weg. Sané, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, beherzigte den Rat und schloss nach einem etwas glücklichen Doppelpass mit Müller zum 1:0 ab; sein viertes Saisontor.
Kane setzt seine Elfer-Serie fort
Auf dem sonst von Michael Olise besetzten rechten Flügel kam Sané besser zur Geltung als zuletzt auf der linken Seite. Auch das Zusammenspiel mit dem diesmal anstelle von Konrad Laimer als Rechtsverteidiger aufgebotenen Portugiesen Guerreiro funktionierte gut. Beim 2:0 profitierte Guerreiro allerdings nicht von Sané, sondern von einem schönen Zusammenspiel mit Kane.
Englands Nationalmannschaftskapitän demonstrierte wenig später einmal mehr seine Expertise vom Elfmeterpunkt. Nachdem Kevin Akpoguma den Ball gegen die Hand bekommen hatte, verwandelte Kane zum 27. Mal nacheinander einen Elfmeter. Alle seine 18 Strafstöße für Bayern waren drin. Dass es zur Pause nicht schon 4:0 stand, hatten die Gäste ihrem Verteidiger Arthur Chaves zu verdanken, der einen Müller-Kopfball vor der Torlinie klärte (20.).
Sané eröffnete nach Vorarbeit des eingewechselten Mathys Tel auch die zweite Spielhälfte mit einem Tor. TSG-Keeper Oliver Baumann konnte einem am Ort seines Länderspiel-Debüts nicht nur in dieser Szene leidtun. Seine Vorderleute um den bemühten Bayern-Kandidaten Tom Bischof als einzigem Lichtblick ließen die Münchner fast nach Belieben kombinieren. Auf der Gegenseite trat Kapitän Manuel Neuer dann auch mal als Torwart in Erscheinung, als er einen Schuss von Finn Becker halten musste (70.).
Supertalent Tom Bischof: Wechsel wohl fix
Die Zukunft von Hoffenheims Supertalent Tom Bischof liegt offenbar in München. Nach Sky-Informationen wird der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler im Sommer zum FC Bayern wechseln. Bereits in der kommenden Woche soll er demnach einen Medizincheck beim deutschen Fußball-Rekordmeister absolvieren.
Der Vertrag von Bischof, der seit seinem zehnten Lebensjahr für Hoffenheim spielt, läuft am Saisonende aus. Die Münchner könnten ihn demnach ablösefrei verpflichten. Als Interessenten waren zuletzt auch RB Leipzig und Eintracht Frankfurt gehandelt worden.
„Tom Bischof ist ein junger deutscher Spieler, der sich sehr gut entwickelt, sehr gut die letzten Monate gespielt hat“, hatte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund vor dem Abendspiel zwischen den Münchnern und der TSG gesagt.
− dpa/red
Artikel kommentieren