Schwedischer Überflieger
Neunter Weltrekord: Armand Duplantis lässt das Stade de France bei Olympia beben

06.08.2024 | Stand 06.08.2024, 9:03 Uhr |

Auch dank einer Ernährungsumstellung ist Duplantis mittlerweile zwei Kilo leichter als früher, im April war er so schon über 6,24 Meter gesegelt. − Foto: Sven Hoppe, dpa

Armand Duplantis stieg hoch, höher, immer höher. Und als er die 6,25 Meter überquerte, bebte das Stade de France. Der schwedische Überflieger hat mit einem weiteren Weltrekord seinen zweiten Olympiasieg gekrönt - und für ein großes Highlight bei den Sommerspielen in Paris gesorgt.



Während die deutschen Leichtathleten am Montagabend im Kampf um die Medaillen leer ausgingen, lieferte Duplantis die ganz, ganz große Show ab. Alle anderen Wettkämpfe waren bereits beendet, die Augen nur auf ihn gerichtet, als er im dritten Versuch seine alte Bestmarke um einen Zentimeter verbesserte. Es war bereits sein neunter (!) Weltrekord.

Auch dank einer Ernährungsumstellung ist Duplantis mittlerweile zwei Kilo leichter als früher, im April war er so schon über 6,24 Meter gesegelt. Nun packte Duplantis unter dem frenetischen Jubel der über 60.000 Zuschauer noch einen Zentimeter drauf.

Siebte Goldmedaille für Duplantis



Duplantis gewann bereits seine siebte Goldmedaille bei ganz großen Meisterschaften - und dabei ist der Ausnahmekönner erst 24 Jahre alt. Als erster Stabhochspringer seit Bob Richards (1952 und 1956) schaffte Duplantis zudem zwei Olympiasiege in Serie.

Gleich nach seinem Fabelsprung holte sich der Welt- und Europameister ein Küsschen von Freundin Desire ab, ehe er sich zu den Klängen von „Dancing Queen“ der schwedischen Kultband ABBA im französischen Nationalstadion feiern ließ.

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Die anderen Entscheidungen standen im Schatten des Spektakels. Der sehr ordentliche vierte Platz von Diskuswerferin Marike Steinacker (65,37) war das beste deutsche Ergebnis. Beim Triumph der US-Amerikanerin Valarie Allman (69,50) belegte Claudine Vita (63,62) außerdem den sechsten Platz, Kristin Pudenz hingegen enttäuschte drei Jahre nach ihrem Silber-Coup von Tokio als Zehnte (60,38) und verpasste sogar den Endkampf der besten acht.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte im Vorfeld auf die zweite Medaille nach Silber von Leo Neugebauer im Zehnkampf geschielt, immerhin zählen die deutschen Diskuswerferinnen seit einigen Jahren zur erweiterten Weltspitze. Doch am Ende fehlten der Leverkusenerin Steinacker rund zwei Meter zum Podium.

Chancen auf Medaillen im Weitsprung und Speerwurf



Die nächsten realistischen Chancen auf eine deutsche Medaille dürften Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo und Speerwurf-Vizeeuropameister Julian Weber am Donnerstag besitzen. Beide sind am Dienstagvormittag allerdings noch in der Qualifikation gefordert.

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Im Stabhochsprung nahmen Oleg Zernikel und Bo Kanda Lita Baehre früh die Zuschauerrolle ein. Beide überflogen lediglich 5,70 Meter und landeten auf dem geteilten neunten Rang.

Dominator Duplantis hatte zu diesem Zeitpunkt erst einen Versuch absolviert - und überquerte wenig später 6,00 Meter. Damit war sein zweiter Olympiasieg perfekt. Die Show konnte beginnen.

− SID

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