Fans wichtiger Bestandteil des Konzepts
Maximale Sicherheit bei der Central European Rallye: Rund 3000 Helfer im Oktober im Einsatz

07.08.2024 | Stand 07.08.2024, 20:07 Uhr |

Nur wie hier hinter dem Absperrband dürfen die Zuschauer direkt an der Strecke stehen. Ansonsten ist das direkte Stehen an der Rennstrecke untersagt. − Foto: CER

Die FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) verspricht Action pur, wenn sie vom 17. bis 20. Oktober bei der Central European Rally zu Gast ist. Um den Besuch bei den aufsehenerregenden Fights der besten Rallyepiloten der Welt zu einem sicheren Vergnügen zu machen, ist ein riesiges Team notwendig.

Mit rund 3000 ehrenamtlichen Helfern planen die Rallye-Organisatoren entlang der 1602 km langen Route, alleine 2000 von ihnen werden im Team der Streckensicherung an den 18 Wertungsprüfungen (WPs) im Einsatz sein. In ihrem Einsatz mündet ein ganzes Jahr aufwendiger Vorbereitung, die von ausgewiesenen Sicherheitsexperten in Deutschland, Österreich und Tschechien gemeinsam vorangetrieben wird.

Sie können dabei auf den Erfahrungen und dem positiven Feedback der Premiere im vergangenen Jahr aufbauen, auf deren Basis die Planungen für ein spektakuläres und vor allem sicheres Rallyeerlebnis in vollem Gange sind. Auch die Zuschauer sind dabei ein Teil des Konzepts, denn sie können mit ihrem Verhalten einen wesentlichen Beitrag leisten.

Maximale Sicherheit für alle das höchste Ziel



Der erste Schritt zu einer sicheren und noch besseren Central European Rallye 2024 wurde bereits am finalen Rallyetag des Vorjahres gemacht: In einem gemeinsamen Briefing zog das Streckensicherungsteam mit den Kollegen und Observern des Motorsport-Weltverbands FIA ein erstes Resümee. Auch die ersten wichtigen Kontakte in der Rallye-Region waren zu diesem Zeitpunkt bereits geknüpft.

Behörden und kommunale Verantwortliche für neue WP-Strecken und Routenvarianten wurden frühzeitig in die Planungen einbezogen, die schließlich in den aufwendigen Genehmigungsverfahren in Deutschland, Österreich und Tschechien mündeten. Zentral in allen Ländern: die maximale Sicherheit aller Beteiligten. Immer wieder fährt das Streckensicherungsteam deshalb mit Behördenvertretern, Hilfsdiensten und auch der FIA über die WP-Strecken, um die Sicherheitseinrichtungen bis ins kleinste Detail zu planen.

Besucher sollen ausgewiesene Zuschauerzonen nutzen



„Wir unternehmen alles, um unseren Gästen ein komfortables, sicheres Rallyeerlebnis bescheren“, erklärt der Leiter der Streckensicherung, Andreas Spannbauer. Er und seine Kollegen stehen dabei vor einer komplexen Aufgabe, zu der auch immer der Blick auf das Umfeld gehöre, so Spannbauer: „Bei der Planung von Sicherheitsaspekten ist auch die Zuschauerlenkung immer ein Thema. Denn einerseits wollen wir natürlich unseren Gästen einen möglichst reibungslosen Ablauf bieten. Andererseits müssen wir auch die Belastung der Anwohner in vertretbaren Grenzen halten – denn die ganze Veranstaltung ist nur dann überhaupt möglich, wenn sie von den Menschen in den Rallyeregionen mitgetragen wird.“ Deshalb sollten alle Besucher die ausgewiesenen Zuschauerzonen nutzen.

Knapp über 300 Kilometer sind für die 18 Wertungsprüfungen der Rallye geplant, deren exakter Aufbau bereits jetzt vorbereitet wird. Rund zwei Drittel der geplanten WP-Kilometer werden auf neuen Strecken absolviert oder auf Vorjahres-Strecken, die in umgekehrter Richtung befahren werden. Für sie müssen die Sicherheitseinrichtungen neu geplant werden, während auf den erneut befahrenen Strecken auf die Konzepte des Vorjahres aufgesetzt werden kann.

„Wir haben im vergangenen Jahr viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen, auf denen wir 2024 aufbauen können“, sagt Michal Mikeš der als stellvertretender Leiter der Streckensicherung die Planungen in Tschechien maßgeblich koordiniert. „Wir halten uns an neue Trends im Rallyesport und versuchen, sichere Plätze für Zuschauer mit Absperrband zu markieren. Wo keine Markierung vorhanden ist, ist der Zutritt verboten. Damit erfüllen wir das Motto der FIA – kein Absperrband, kein Publikum.“

In der Rallye Control läuft alles zur Sicherheit zusammen



Koordiniert und gesteuert wird das komplette Sicherheitssystem aus einem zentralen Raum, in dem alle Fäden zusammenlaufen: In der Rally Control versammeln sich an jedem Tag jeweils über 30 Personen, die den Ablauf der Rallye verfolgen. Die Position der mit GPS ausgestatteten Teilnehmerfahrzeuge ist hier jederzeit im Blick und ergibt zusammen mit den Meldungen der Einsatzkräfte vor Ort, den Bildern der Fernseh-Live-Übertragung und aus zahlreichen anderen Quellen ein umfassendes Bild der Lage.

Auch Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste halten hier Kontakt zu ihren jeweiligen Teams vor Ort. Um den Andrang der Fans effektiv beeinflussen zu können, ist außerdem das Team der Zuschauerlenkung hier mit vertreten, das über eigene Einsatzkräfte vor Ort verfügt. Nicht zuletzt gibt es unmittelbar bevor die WP im Wettbewerb befahren wird einen letzten Check.

Von den Fans wird „Köpfchen“ bei der Platzwahl erwartet



Auch die Fans selbst sind ein Baustein im Sicherheitskonzept. Zum einen ist eine Rallye stets eine offene Bühne und die Sicherheitsbereiche klar und weiträumig gekennzeichnet. Sie sind aber nicht mit baulichen Einrichtungen abgesperrt, wie es zum Beispiel auf der Rennstrecke der Fall wäre. Deshalb ist der wichtigste Appell an die Besucher, diese Bereiche ernst zu nehmen. „Die Organisatoren unternehmen alles, um die Rallye sicher zu machen – wenn die Fans dabei mithelfen“, sagt Andreas Spannbauer.

Der wichtigste Punkt ist laut Spannbauer deshalb: „Nutzen Sie die ausgewiesenen Zuschauerzonen! Sie haben eine gute Infrastruktur für die Besucher, Parkmöglichkeiten, Sanitäranlagen, Catering und vieles mehr. Außerdem sind sie dort positioniert, wo das Zuschauen spektakulär und trotzdem sicher ist. Nicht zuletzt achten wir natürlich auch sehr auf schützenswerte Biotope und Umweltschutz.“

Auch dort, wo das Zuschauen sonst möglich ist, ist von den Besuchern Köpfchen gefordert: „Schützen Sie sich selbst und wählen sie einen sicheren Standort“, erklärt der Leiter der Streckensicherung. Diese seien zum Beispiel erhöht mit Sicherheitsabstand zur WP-Strecke. Generell untersagt und gefährlich ist der Aufenthalt auf der Außenseite von Kurven und im trichterförmigen Sperrbereich hinter Sprungkuppen.

− red


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