„Die braucht kein Mensch“
Mario Basler: Der ehemalige Teamchef schießt gegen den SSV Jahn Regensburg

31.05.2024 | Stand 03.06.2024, 12:33 Uhr |

Mario Basler (r.) während seiner Zeit als Jahn Teamchef. Links neben ihm sitzt Dariusz Pasieka, vorne Athletik-Coach Norbert Hauenstein, etwas dahinter Torwart-Trainer Brano Arsenovic. Foto: Archiv/Büttner

Der SSV Jahn Regensburg zu Beginn dieses Jahrtausends – das waren teils turbulente Zeiten. Ein Kapitel aus dieser Zeit trägt die Überschrift Mario Basler.



Am 1. Juli 2004 wurde der ehemalige Nationalspieler als neuer Teamchef der Regensburger präsentiert. Die Oberpfälzer waren kurz davor mit 39 Punkten auf der Habenseite aus der zweiten Liga in die Regionalliga abgestiegen.

Die Liaison zwischen dem ehemaligen Bayern-Star mit der Regensburger Vergangenheit (Trattoria-Affäre) sowie dem Jahn währte nicht sonderlich lange: Am 20. September 2005 entließ der Vorstand um Jahn-Präsident Franz Nerb den damals 36-Jährigen nach einem miserablen Saisonstart – übrigens etwa eine Woche, nachdem das Jahn-Präsidium ein Rücktrittsangebot Baslers noch ausgeschlagen hatte („Wir stehen voll hinter Mario Basler“). Aber so war’s halt damals beim Jahn.

Basler: „Es war Not gegen Elend“



Nun hat der frühere SSV-Teamchef mit dem offenen Naturell mal wieder einen losgelassen: „Es war Not gegen Elend. Ganz kurz: Wenn man das Spiel sieht, da war die Hälfte des Stadions leer. Die braucht kein Mensch. Weder Wiesbaden noch Regensburg braucht irgendjemand in der 2. Liga, wenn so ein Spiel noch nicht mal ausverkauft ist“, wetterte er in seinem Podcast „Basler Ballert“, wie der „Express“ berichtete.

Hintergrund des Basler-Zorns war das nicht gänzlich ausverkaufte Relegationshinspiel in Regensburg. Jahn-Sprecher Johannes Liedl hatte dieser Tage darauf hingewiesen, dass die Auslastung bei Pokalspielen und in der Relegation auf den besonders teuren Rängen wegen der kurzfristigen Ansetzungen geringer ausfalle.

13.378 Zuschauer im Stadion



Letztlich sahen 13.378 Zuschauer das Hinspiel im Stadion. 15.000 Menschen hätten hineingepasst. Größeren Leerstand gab es im Gästeblock und eben auf den Vip-Plätzen. Am Fernsehen verfolgten knapp zwei Millionen Menschen das Spiel. Aber: Tatsächlich wirkt das Jahn-Stadion bei TV-Übertragungen oftmals leer. Das liegt an einer Besonderheit. Anders als in vielen anderen Arenen ist beim Jahn die Kameraposition gedreht. Das heißt, die Fernsehkameras stehen auf der Gegengerade und fangen direkt die Vip-Tribüne ein.

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Warum? Das ist den Fernsehübertragungen geschuldet, die Kameras würden ansonsten mit dem Lichteinfall in Regensburg nur schlecht zurechtkommen.

Mit solchen Finessen wird sich Basler nicht beschäftigt haben. Er residierte in seiner Regensburger Zeit noch im altehrwürdigen Jahn-Stadion an der Prüfeninger Straße, Fassungsvermögen 12.500 Zuschauer. Apropos: Das DFB-Pokalspiel des Jahn unter Baslers Regie gegen Alemannia Aachen am 20. August 2005 wollten 4500 Zuschauer sehen.

pz



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