Der Patzer von Manuel Neuer im finalen EM-Test ist das große Gesprächsthema rund um die Nationalmannschaft. Ex-Weltmeister Christoph Kramer hat eine klare Meinung.
Der frühere Nationalspieler Christoph Kramer hält eine Torwartdiskussion nach dem folgenschweren Fehler von Manuel Neuer im letzten EM-Test für „Quatsch“.
Neuer müsse auch mal zugestanden werden, „wenn er irgendwann mal daneben greift“, sagte der Fußball-Weltmeister von 2014 im ZDF-„Sportstudio“. Ihm sei es „sehr lieb, wenn er das in einem Testspiel tut“, fügte Kramer an.
Der 38 Jahre alte Neuer hatte beim 2:1 gegen Griechenland das Gegentor verschuldet. Es war nicht der erste Fehler des Torwarts vom FC Bayern in den vergangenen Wochen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte unmittelbar im Anschluss an die Partie aber klargestellt, dass Neuer bei der Heim-EM in jedem Fall die Nummer eins sei und versucht, eine Torwartdebatte im Keim zu ersticken.
„Wenn er einmal daneben greift, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er es nicht ein zweites Mal innerhalb kürzester Zeit tut“, sagte Kramer, der gemeinsam mit Neuer 2014 in Brasilien den WM-Titel gewonnen hatte. Für Marc-André ter Stegen (32/FC Barcelona), der Neuer in dessen langer Verletzungspause bis zu diesem Frühjahr vertreten hatte, tue es ihm „total leid“, dass dieser in einer Generation mit Neuer spiele.
„Wir müssen nicht darüber reden, dass ter Stegen ein Weltklasse-Torhüter ist, da gibt es keine zwei Meinungen“, sagte Kramer. „Aber wir müssen auch nicht darüber reden, dass Manuel Neuer ein Weltklasse-Torhüter ist.“ Die DFB-Auswahl bestreitet an diesem Freitag in München gegen Schottland das Auftaktspiel zur Heim-EM.
© dpa-infocom, dpa:240609-99-327299/2
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