Dass Fußballer nach Toren Botschaften präsentieren, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Am Mittwoch aber bleiben Fragen offen. Was meinte Victor Olatunji mit seiner Nachricht des „Auserwählten“?
Der Nigerianer Victor Olatunji hat während seines Torjubels beim Sieg von Sparta Prag in der Champions League gegen RB Salzburg mit einer ungewöhnlichen Botschaft für Aufsehen gesorgt. „I am a chosen. Who are you?“, also: „Ich bin ein Auserwählter. Wer bist Du?“, stand auf dem Shirt des Stürmers, das er am Mittwochabend unter seinem Trikot trug und kurz vor der Halbzeitpause präsentierte.
Der 25-Jährige hatte beim 3:0 (2:0) in der 42. Minute zum zwischenzeitlichen 2:0 getroffen. Sein Torjubel bestand aus mehreren Teilen: Zunächst hielt sich Olatunji eine Hand ans Ohr, dann setzte er zum Jubelsprung an, wie er im Fußball von Cristiano Ronaldo weltberühmt ist. Zum Abschluss zeigte er seine Shirt-Botschaft in die Kameras.
Bezug zu einer Freikirche?
Die nigerianische Zeitung „Guardian“ sah in der Geste einen Bezug zu einer der evangelikalen Freikirchen, die in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas immer populärer werden. Eine Erweckungskirche namens „The Lord's Chosen“ (Die Auserwählten des Herrn) mit eigenem Rundfunksender und Onlinegottesdiensten wurde 2002 gegründet.
Zu den auf ihrer Webseite geposteten angeblichen Wunder durch Gebete und den Heiligen Geist gehören unter anderem überwundene Krankheiten, berufliche Erfolge oder eines der begehrten Arbeitsvisa für Europa. Die sogenannten Zeugnisse der Kirchenmitglieder enthalten häufig den Satz „Ich bin ein Auserwählter“.
© dpa-infocom, dpa:240919-930-236989/1
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