Der TSV 1860 München atmet auf: Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, ist die finanzielle Zukunft des hoch verschuldeten Drittligisten für die laufende und die nächste Saison gesichert.
Unklar sind vor dem Spiel beim SV Sandhausen an diesem Samstag (14 Uhr/BR und Magenta Sport) dagegen ein paar sportliche Fragen. Die Pressemitteilung, in der die KGaA am Donnerstag offiziell Entwarnung vor dem Horror-Szenario gab, war so kurz, dass man fast vermuten könnte, der Prozess bis zur Einigung dahinter sei ebenso reibungslos verlaufen. Nun darf man bei den Münchner Löwen aus Erfahrung aber eher davon ausgehen, dass es zwischen den Gesellschaftern nicht ganz so harmonisch zuging.
Doch zumindest das Ergebnis lässt vorerst alle Beteiligten aufatmen: Der TSV 1860 München habe „für die laufende Saison und die Saison 2025/26 finanzielle Planungssicherheit“, heißt es in der Stellungnahme. Der Geschäftsführer der Löwen, Dr. Christian Werner, und die beiden Gesellschafter hätten sich auf ein Finanzpaket bis zum 30. Juni 2026 geeinigt. Anschließend bedankte sich Werner noch, insbesondere „bei unserem Hauptgesellschafter und finanziellen Unterstützer Hasan Ismaik für seinen kontinuierlichen Einsatz.“ HAM, Ismaiks Firma, sichert dem Verein über drei Millionen Euro zu, um die sogenannte positive Fortführungsprognose zu gewährleisten und damit Folgen wie Insolvenz, Punktabzug und Lizenzentzug zu verhindern.
Trainer Argirios Giannikis will „jeden Stein“ umdrehen
Finanziell, könnte man sagen, ist der notorisch verschuldete Verein also vorläufig in ruhigeren Gewässern unterwegs. Sportlich gilt das, nach vier sieglosen Spielen in Folge und der 1:5-Niederlage bei Energie Cottbus, noch längst nicht. Man könne nach einem Spiel wie am vergangenen Sonntag „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagt Trainer Argirios Giannikis, der schon unmittelbar danach angekündigt hatte, „jeden Stein“ umdrehen zu wollen.
Die eigenen Fehler habe man deshalb „noch intensiver und schärfer analysiert“ als nach anderen Partien. Wie erfolgreich diese Analyse war, wird man nun an diesem Samstag ganz gut erkennen können, wenn Giannikis‘ Mannschaft beim nächsten Top-Team der 3. Liga gefordert ist. Der SV Sandhausen ist, punktgleich mit dem neuen Tabellenführer Energie Cottbus, Zweiter und seit neun Drittligapartien ungeschlagen.
Hiller für Vollath? Tendenz zum Torwartwechsel
Dessen angekündigte Praxis des „Steine-Umdrehens“ bezieht sich offenbar unter anderem auf die Torhüterposition. Zu den Spekulationen, Marco Hiller werde anstatt René Vollath ins Löwen-Tor zurückkehren, meinte Giannikis am Donnerstag zwar: „Wir werden öffentlich keine Personaldiskussion führen.“ Trotzdem deuteten während der Woche einige Indizien darauf hin, dass Fanliebling Hiller zurückkehrt.
Artikel kommentieren