Erfindung laut Hersteller begehrt
Fußballschuhe aus dem Backofen: Auch die Nationalelf schwört auf diesen Trend

04.07.2024 |

Eine Art Backofen für Fußballschuhe? Das gibt es wirklich. Dieses Gerät der Firma k-tech aus Konstanz (Baden-Württemberg) heißt Formbase und soll die Schuhe für die Füße der Profis erwärmen, um Druckstellen zu vermeiden. − Foto: dpa

Darauf schwören viele Fußballprofis: Ein Unternehmen aus Konstanz hat ein Aufwärmgerät für Fußballschuhe entwickelt. Der ofenähnliche Kasten wärmt die Schuhe laut Hersteller vor, damit sie sich perfekt an den Fuß anpassen können.

„Das Material wird weicher und geschmeidiger und passt sich der Fußform an“, sagte Alexander May von der Firma k-tech, die das Gerät mit dem Namen Formbase vor rund 30 Jahren entwickelt hat und weltweit vertreibt. „Der Einlaufprozess, der oft sehr schmerzhaft sein kann durch Blasen und Druckstellen wird dadurch beschleunigt.“ Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Laut „Bild“-Zeitung schwört auch die deutsche Nationalmannschaft, die an diesem Freitag bei der Europameisterschaft in Stuttgart auf Spanien trifft, auf den Schuhofen. Fotos zeigen, wie Offensivspieler Leroy Sané seine Fußballschuhe vor einem Training in den Heizofen packt. Das schönste Kompliment sei die positive Rückmeldung der Spieler, berichtete May. „Wenn die Spieler anrufen und sagen, ich brauche das wirklich.“ Das geschehe etwa, wenn Profis zu Vereinen ohne Formbase wechseln.

BVB und Leipzig nutzen Schuhofen

Zu den Kunden des Konstanzer Mittelständers gehören Clubs wie Borussia Dortmund oder RB Leipzig. Auch bei anderen namhaften Vereinen gilt der Ofen als Geheimtipp gegen Blasen und Druckstellen. Nötig sei das Gerät, weil die Spieler alle sechs Wochen etwa neue Schuhe bekämen. „Sie laufen regelmäßig neue Schuhe ein“, sagt der 40 Jahre alte May.

Ursprünglich entwickelt wurde der Ofen laut May in den 1990er-Jahren für den Wintersport, „um die thermo-verformbaren Materialien von Ski- oder Snowboard-Schuhen anzupassen“. Im Laufe der Zeit habe sich die Formbase auch bei anderen Sportarten etabliert - etwa im Radsport, beim Eishockey und im American Footsball. Mittlerweile werden etwa pro Jahr 500 Geräte verkauft. Seit Gründung des Unternehmens waren es 30.000 Stück.

75 bis 80 Grad müssen es sein

Ein Kunstlederschuh soll laut Hersteller für drei Minuten in den Ofen. Volllederschuhe für fünf Minuten, wie May erklärt. Die Temperatur liege bei 75 bis 80 Grad. Danach dürfe der Schuh an den Fuß. Die Formbase funktioniere nicht viel anders als ein normaler Umluftofen. Im Bedienfeld gebe es eine Zeitschaltuhr für drei und fünf Minuten. Sobald das Gerät fertig sei, klingle es.

Der Ofen sei keine Modeerscheinung, sondern funktioniere wirklich, betonte May. „Nicht jeder hat 1a-Füße, jeder hat irgendwelche Probleme.“ Mit Wanderschuhe funktioniere es auch, selbst Businessschuhe könne man mit dem Ofen in Form bringen. „Bei weichen Laufschuhen macht es keinen Sinn.“

Mitbewerber gebe es auf dem Markt bis dato keine. Ein Kopierversuch aus Asien sei gescheitert. Zwischen 500 und 850 Euro koste ein Gerät. Die Vereine würden mittlerweile von allein kommen. Der Ofen habe sich bewährt.

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