Frohe Kunde beim TSV Buchbach: Einen Tag nach dem Trainingsauftakt hat auch Sascha Hingerl seinem im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert und ein neues Arbeitspapier bis Juni 2026 unterschrieben: Der 25-jährige Mittelfeldspieler ist damit nach Albano Gashi und Bruder Kevin Hingerl der dritte wichtige Schlüsselspieler im Kader der Rot-Weißen, der sich über die laufende Saison hinaus an den Kultverein bindet.
Ausgebildet bei der SpVgg Unterhaching, dem FC Deisenhofen und TSV 1860 München, ist Sascha Hingerl über die Herren-Stationen VfV Hildesheim, 1860 München, SV Heimstetten, Türkgücü München und FC Memmingen im Sommer vergangenen Jahres nach Buchbach gekommen, wo er sich bei bislang 19 Einsätzen mit einem Treffer und vier Assists schnell unentbehrlich gemacht hat. „Es war unser absoluter Wunsch, dass Sascha bleibt“, freut sich Sportlicher Leiter Andreas Bichlmaier, der den jüngsten Hingerl-Bruder als „giftigen Zweikämpfer“ und als „wichtigen Balancespieler“ beschreibt: „Er besitzt eine hohe Fußball-Intelligenz und vermittelt seine brutale Mentalität auch an seine Mitspieler. Dadurch konnte auch die Intensität im Training noch mal gesteigert werden.“
„Einer der Spieler, die wir nicht ersetzen können“
Noch deutlicher wird Trainer Aleksandro Petrovic: „Sascha ist einer der Spieler, die wir nicht ersetzen können. Das geht schon mal in einem Spiel, aber nicht auf Dauer. Er antizipiert das Spiel, ist lauf- und zweikampfstark. In meinen Augen ist er der beste Sechser der Liga.“ Für den Rekordspieler der Regionalliga Bayern ist der 1,80 Meter große Mittelfeldmann die Idealbesetzung: „Er ist für mein Spiel perfekt. Nur dank seiner Fähigkeiten können wir im 4-1-4-1 spielen, das uns so erfolgreich gemacht hat. Wir wollen ja immer viel Ballbesitz und pressen hoch, dafür brauchen wir ihn, weil er auch ein gutes Gefühl für das Tempo hat und extrem ballsicher im Aufbauspiel ist. Das habe so in der Liga sonst nicht gesehen.“ Trotz des hohen Lobliedes sieht Petrovic aber auch noch Dinge, die sein Nachfolger auf der Sechs verbessern kann: „Ich habe ihm die Punkte gesagt, und er hat sich für die Hinweise bedankt. Er ist sehr reflektiert und will gar nicht, dass wir ihm nur Honig ums Maul schmieren.“
War der Trainingsauftakt am Montag noch eher locker, so zieht Petrovic die Zügel seit Dienstag kräftig an. Individuell haben sich die Rot-Weißen nach Trainingsplänen von Athletik-Trainer Kevin Hingerl bereits seit 18. Dezember vorbereitet. „Wir haben da natürlich Rückmeldungen eingefordert. Alle haben sich top darangehalten“, hat sich Petrovic beim Trainingsauftakt überzeugen können. Den ersten Test bestreiten die Buchbacher am Samstag, 25. Januar, um 14 Uhr auf dem neuen Kunstrasen gegen den Bayernligisten SpVgg Unterhaching II.
Levin Ramstetter bleibt der große Pechvogel
Neben dem gesundheitlich etwas angeschlagenen Gashi konnte Petrovic bis auf Levin Ramstetter mit allen Kaderspieler in die Vorbereitung starten: Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der aufgrund einer langwierigen Sprunggelenksverletzung bislang erst vier Spiele bestreiten konnte, bleibt der große Pechvogel, nachdem er sich Anfang Januar beim Skifahren die Schulter gebrochen hat. „Das ist echt tragisch für ihn und wirft ihn weiter zurück“, so Petrovic, der mit dem Underdog aus der kleinen Marktgemeinde große Ziele hat und unbedingt Platz 6 verteidigen will: „Das wird schwierig genug, aber ich habe die Jungs am Montag gefragt, ob sie es noch besser können als bisher. Und alle haben gesagt, dass sie sich noch steigern können. Das muss unser Antrieb sein. Wir müssen uns an uns messen, uns verbessern. Nicht die anderen sind der Maßstab, sondern wir müssen das sein. Das ist der Maßstab.“
Und auch Bichlmaier bläst ins selbe Horn: „Der Klassenerhalt ist immer oberste Priorität, aber nach den ganzen Zitterjahren wollen wir auch mal ein wenig in ruhiges Fahrwasser. Wenn man als Sechster überwintert, will doch kein Sportler am Ende Zehnter werden. Da wächst schon ein gewisses Anspruchsdenken. Das treibt uns an.“
− mb
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