Die UEFA hat den Schiedsrichter für das EM-Eröffnungsspiel festgelegt. Der Franzose Turpin ist in München schon bekannt. Er sorgte für Kritik und Kontroversen. Und einem Bayern-Star zeigte er Rot.
Er ist der Mann, der Thomas Müller einst die Rote Karte zeigte. Clément Turpin ist zum Schiedsrichter des EM-Eröffnungsspiels zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland ernannt worden. Wie die UEFA im Spielbericht auf ihrer Internetseite veröffentlichte, wird der 42-Jährige am Freitag (21.00 Uhr) die Partie in der ausverkauften Münchner EM-Arena leiten.
Bei der Bayern-Fraktion in der Fußball-Nationalmannschaft weckt der Franzose einige unangenehme Erinnerungen. Routinier Müller sah von Turpin im Champions-League-Spiel bei Ajax Amsterdam im Dezember 2018 die Rote Karte. Diese war nach einem unbeabsichtigten Kung-Fu-Tritt des Münchners gegen seinen Gegenspieler allerdings berechtigt.
Für heftige Münchner Emotionen sorgte Turpin nach dem Champions-League-Halbfinale 2023 gegen Manchester City. Der damalige Trainer Thomas Tuchel bescheinigte dem Referee nach dem 1:1 im Rückspiel in der Allianz Arena, das nach dem 0:3 in Manchester nicht zum Weiterkommen ausreichte, eine katastrophale Leistung. „Note 6“, sagte Tuchel, der kurz vor Ende wegen heftiger Beschwerden am Spielfeldrand vom Franzosen sogar auf die Tribüne verwiesen worden war.
Gelbe Karten vorprogrammiert
Eine gute Leistung zeigte Turpin kürzlich beim erneuten Halbfinal-Einsatz in der Königsklasse in München. Beim 2:2 der Bayern gegen Real Madrid gab es keine (Tuchel-)Kritik.
Turpin pfeift schon seit vielen Jahren auf internationalem Top-Niveau. Die Wege mit der deutschen Nationalmannschaft kreuzten sich bereits bei der EM 2016, als er das letzte Gruppenspiel der DFB-Elf gegen Nordirland (1:0) im Pariser Prinzenpark leitete.
Der Franzose gilt als penibler Referee, der schnell Gelbe Karten zückt. Die Nationalspieler sind also vorgewarnt. Turpin wird auch die neue UEFA-Regel konsequent anwenden, laut der nur die Kapitäne beim Schiedsrichter auf dem Spielfeld intervenieren dürfen.
© dpa-infocom, dpa:240612-99-367385/2
Artikel kommentieren