Vor dem Spiel gegen Duisburg
Ein Teenager als Hoffnungsträger und eine klare Ansage: Was Löwen-Trainer Jacobacci jetzt fordert

11.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:08 Uhr

In den vergangenen Wochen setzten Interimstrainer Günther Gorenzel und Neu-Trainer Maurizio Jacobacci das Talent Marius Wörl nur als Wasserträger ein. Unter Coach Michael Köllner hatte sich der 18-Jährige in die Stammelf gespielt. −Foto: Imago Images

Ob die Münchner Löwen einen Psychologen gebrauchen könnten? Der neue 1860-Trainer Maurizio Jacobacci meint: „Wenn es ein guter ist, könnte es nicht schaden.“ Vielleicht hilft am Samstagnachmittag beim Drittliga-Spiel in Duisburg (14 Uhr/Magenta Sport) aber vorerst auch die jugendliche Unbekümmertheit eines 18-Jährigen, um die Stimmung zu bessern.

Marius Wörl, der aus dem Landkreis Pfaffenhofen stammt, ist zurück im Kader des TSV 1860. Das bestätigte Jacobacci vor dem Auswärtsspiel. Unter Coach Michael Köllner hatte sich Roh-Diamant Wörl ja zwischenzeitlich sogar einen Stammplatz bei den Löwen erspielt, vier Drittliga-Partien von Beginn an absolviert, ehe Wörl nach der Köllner-Entlassung, bei Interimstrainer Günther Gorenzel plötzlich keine Rolle mehr spielte.

Auch Jacobacci, Köllners und Gorenzels Nachfolger, hatte bei seiner Premiere gegen Viktoria Köln (0:1) dann auf den zentralen Mittelfeldspieler verzichtet, der stattdessen beim 6:0 in Augsburg mithalf, der A-Jugend den Klassenerhalt in der Bundesliga zu sichern. „Für uns war es wichtig, dass er bei der U19 spielt, dort Minuten sammelt, ein wichtiger Teil dieses Teams ist“, erklärt Jacobacci vor Wörls Rückkehr ins Drittligateam. Mit dessen Qualitäten habe die Entscheidung nichts zu tun gehabt. Denn die könnten in diesen Tagen nun gefragter sein denn je. Tage, in denen die fußballerischen Löwen-Probleme vor allem in den Köpfen beginnen, in denen sich erfahrene Leistungsträger und Aufstiegshoffnungsträger – etwa Ex-Bundesligaspieler und Winter-Wunschtransfer Raphael Holzhauser, Torschützenkönig Marcel Bär oder der in Duisburg gesperrte Abwehrchef Jesper Verlaat – als Symbolfiguren für die Verunsicherung präsentieren. Wörl, eines der großen Löwen-Talente, könne da auch mit seiner Art entgegenwirken. „Die Unbekümmertheit, die er reinbringen kann, ist ein wichtiges Element“, hofft sein Trainer.

Gut möglich also, dass sich der Teenager, der ursprünglich aus Gosseltshausen (Markt Wolnzach) stammt, in Duisburg wieder seine Einsatzchance bekommt, während sich andere, „größere“ Namen auf der Bank wiederfinden werden. Zumal der 18-Jährige „gewisse Attribute mitbringt“, wie sein Trainer sagt: „Aggressivität, Kampfbereitschaft, aber auch sehr gute fußballerische Qualitäten“, führt Jacobacci aus, was in Summe genau seinem Wunsch für die gesamte Mannschaft in Duisburg entspricht, wo der Trainer vor allem eine geschlossene Teamleistung sehen möchte.

„Es geht nicht um Namen, sondern um Resultate und die Qualität des gesamten Teams“, betont der 60-Jährige. „Ich wünsche mir, dass die Spieler jetzt begriffen haben, dass es nur miteinander geht.“

− PNP