Für Sportvorstand Max Eberl (50) von Bayern München wird die angepeilte Vertragsverlängerung mit Mittelfeldstar Jamal Musiala (21) alles andere als ein Selbstläufer. „Ja, es ist schwierig“, sagte der Manager am Sonntag im Sport1-Doppelpass: „Es ist schwierig, aber es ist nicht unmöglich – weil Jamal bei Bayern weiß, was er hat. Er ist hier groß geworden, er hat sich die ersten Meriten verdient, er hat sich auf dieses Niveau gebracht.“
Dass Bayern mit Musiala, dessen Vertrag im Sommer 2026 ausläuft, verlängern will, sei „kein Geheimnis“, sagte Eberl, die Gespräche dazu werden jetzt „intensiviert“. Und Eberl will Musiala dabei eine klare sportliche Perspektive aufzeigen. „Wir als Verein sind extrem ambitioniert. Das weiß er, er möchte Titel gewinnen“, sagte Eberl. Bayern wolle Musiala „behalten“, der Tempodribbler solle neben Joshua Kimmich eines „der Gesichter der nächsten Jahre werden“.
Eher ein Auslaufmodell in München scheint Leon Goretzka zu sein, der 29-Jährige stand beim 6:1 (4:0) bei Holstein Kiel zum zweiten Mal in der noch jungen Saison nicht einmal im Kader. „Von der Ausgangslage“ habe es Goretzka von allen Mittelfeldspielern „am schwersten“, sagte Eberl, dies habe man Goretzka vor der Saison auch so mitgeteilt. Ein im Sommer angestrebter Wechsel kam aber nicht zustande, dennoch könne sich Goretzka wie jeder andere Spieler in die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany kämpfen. „Er ist nicht außen vor“, sagte Eberl, „aber die anderen haben ein Stück weit die Nase vorn.“
Neuanfang mit Kimmich
Der Vertrag des zum neuen Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beförderten Josuha Kimmich (29) läuft im Sommer aus. Eberl sagte im „Doppelpass“, dass Paris Saint-Germain an Kimmich interessiert gewesen sei und dieser sich mit PSG ausgetauscht habe. Bei dem in der Vorsaison auf die rechte Verteidigerposition beorderten Kimmich wurde wiederholt über einen Wechsel spekuliert. Zuvor vermisste Kimmich zwischenzeitlich auch Rückendeckung im Verein.
Eberl erklärte, dass man mit Kimmich intensiv und offen gesprochen habe. „Ob er dieses Feuer weiter für Bayern München hat, das hat er. Das sieht man auch auf dem Platz, das sieht man auch in der Kabine, wie er sich verhält“, sagte der Sportvorstand. Kimmich spiele schon lange für den Verein, er fühle sich mit seiner Familie in München wohl.
Im Umgang mit Kimmich habe er auch selbst nicht immer das Richtige gesagt, sagte Eberl. „Wir wollen neu anfangen. Wir wollen ein Stück weit eine neue Ära prägen. Und wie gesagt, ich bin weit davon entfernt, frei von Fehlern zu sein.“ Kimmich sei berechtigterweise Kapitän der Nationalmannschaft geworden, sagte Eberl. Und Kimmich könne große Verantwortung im Team tragen. Auch Aleksandar Pavlovic und Josip Stanisic sollen in der Zukunft wichtige Rollen einnehmen.
Der Umbruch des FC Bayern in diesem Sommer war nicht so stark ausgefallen, wie das viele erwartet hatten. „Dass nicht in einem Sommer alles von links nach rechts gedreht werden kann und auch nicht gedreht werden soll, das war klar“, sagte Eberl. Das dauere mindestens zwei Transferperioden.
− sid/dpa/red
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