Hallen-Leichtathletik-EM
Auch Mihambo im Pech - DLV-Team auf Platz vier abonniert

19.04.2023 | Stand 19.04.2023, 13:53 Uhr

Malaika Mihambo - Hat bei der Hallen-EM die erhoffte Medaille verpasst: Malaika Mihambo. - Foto: Oliver Weiken/dpa

Die deutschen Leichtathleten können zum EM-Abschluss nicht wie beim Start glänzen. Viermal bleiben sie auf Rang vier knapp hinter dem Podest. Selbst die Allesgewinnerin verpasst diesmal eine Medaille.

Malaika Mihambo hat ihre stolze Medaillensammlung nicht mit dem angestrebten Hallen-Titel anreichern können. Die 29-Jährige musste sich bei der EM in Istanbul nach einem nervenzehrenden Wettkampf knapp hinter dem Podest mit Rang vier begnügen.

Bei den Titelkämpfen in der türkischen Metropole reihten sich auch Mehrkämpfer Manuel Eitel, Hochspringer Tobias Potye und Stabhochspringer Torben Blech als Vierte knapp hinter dem Podest ein.

Nach dem unglücklichen Abschluss von Mihambo & Co. blieb es bei einer Goldmedaille durch 3000-Meter-Europameisterin Hanna Klein und insgesamt vier Medaillen für den Deutschen Leichtathletik-Verband. Besser war der DLV zuletzt 2017. Für Verbandspräsident Jürgen Kessing waren die Europameisterschaften in Istanbul eine «gute Orientierung» auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt im Sommer. Die Freiluft-WM in Budapest findet vom 19. bis 27. August 2023 statt. Ein Jahr nach dem WM-Desaster von Eugene und dem EM-Sommermärchen von München wird es richtungsweisend sein, wie sich der DLV in Ungarn ein Jahr vor den Olympischen Spielen präsentiert.

Mihambo dennoch zufrieden

Für Mihambo waren die Wettkämpfe in Istanbul nur eine Zwischenstation zu dem viel größeren Ziel Budapest. «Das war ein sehr starker Wettkampf. Ich habe leider keinen Sprung gehabt, den ich optimal getroffen habe», sagte die 29-Jährige und gewann der Konkurrenz durchaus Positives ab. «Ich bin aber sehr zufrieden mit dem Anlauf und denke, dass sich das im Sommer auszahlen wird.»

Nach 6,67 Metern im ersten Durchgang musste die Ausnahmesportlerin von der LG Kurpfalz zwei ungültige Versuche verdauen. Obwohl sie im vierten Durchgang einiges beim Absprung liegen ließ, reichten ihre 6,83 Meter für Rang eins. Doch die Konkurrenz konterte, am Ende bedeutete es für Mihambo Rang vier. Der Sieg ging an die Britin Jazmin Sawyers mit 7,00 Metern.

Eitel mit persönlicher Bestleistung

Hauchdünn verpasste der Ulmer Manuel Eitel (26) als Vierter im Siebenkampf mit persönlicher Bestleistung von 6047 Punkten die erste Medaille eines Deutschen seit 2015, 32 Punkte fehlten auf das Podest. Weltmeister und Weltrekordler Kevin Mayer aus Frankreich holte sich den Titel mit 6348 Punkten. Potye (27), EM-Zweiter von München, musste sich mit 2,26 Metern beim Sieg des Niederländers Douwe Amels (2,31) ebenfalls knapp hinter dem Podest einreihen. Nach einer starken EM musste sich auch der Leverkusener Stabhochspringer Blech (28) nach 5,80 Metern mit Rang vier begnügen. Höher sprang auch Sieger Sondre Guttormsen aus Norwegen nicht.

Die große deutsche EM-Euphorie nach dem Auftakt setzte sich in der Ataköy Athletics Arena in den letzten Wettbewerben nicht fort. Zum Start hatte Klein (29) vor Konstanze Klosterhalfen (26) auf dem Silberrang gewonnen. «Das pusht unheimlich», sagte die Gewinnerin aus Tübingen für den weiteren WM-Weg. Spätestens dort will die Leverkusener Konkurrentin Klosterhalfen wieder vorne sein. «Es ist ein Step zur Outdoor-Saison und da zählt es dann», sagte die deutsche Rekordhalterin.

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