Zwischen Titelkampf und Transfers
Alles wird hinterfragt – sogar Ikone Müller: So plant der FC Bayern seine Zukunft

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:43 Uhr |

Was passiert mit Thomas Müller? Der Routinier sei „super wichtig“, betonte Tuchel. Doch auf dem Platz fand der Coach zuletzt fast nur als Joker Verwendung für den 33-Jährigen. −Foto: dpa

Jetzt, betont Thomas Müller, sei „nicht der richtige Zeitpunkt für eine groß angelegte Ursachenforschung“. Doch die ist beim angeschlagenen FC Bayern nach einer Saison fast schon zum Vergessen bitter nötig – und sie hat längst begonnen.





„Wir schauen jeden Tag, was wir besser machen können. Wir nehmen die Kritik an, aber haben auch einen kühlen Kopf, um Entscheidungen zu treffen“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Trainer Thomas Tuchel kündigte für diese Woche Gespräche mit der sportlichen Leitung an, um die Planung für die kommende Saison zu intensivieren. Zwischen dem spannenden Kampf mit Borussia Dortmund um die Meisterschaft und der aktuellen Führungskrise mit offenem Ausgang will, ja muss der Rekordmeister im angeblich „besten Kader“ die Weichen für eine erfolgreiche(re) Zukunft stellen. Dabei wird alles und jeder hinterfragt – selbst Ikone Müller.

Handlungsbedarf auch im defensiven Mittelfeld



Gesucht wird nach dem Abgang des im vergangenen Sommer nicht gleichwertig ersetzten Robert Lewandowski vor allem ein herausragender Torjäger. Als Favorit gilt der Frankfurter Randal Kolo Muani. Aber auch im defensiven Mittelfeld besteht Handlungsbedarf. Klar ist jetzt schon: Es werden sehr teure Wochen für die Münchner, zumal die Konkurrenz um die Nöte der Bayern weiß.

Aber am Geld soll die Transferoffensive nicht scheitern. „Finanziell ist der FC Bayern sehr, sehr gut aufgestellt“, sagte Präsident Herbert Hainer und verwies auf das legendäre Festgeldkonto. Auch Michael Diederich, designierter Finanzvorstand des Klubs, wollte etwaige 100-Millionen-Transfers „grundsätzlich nicht ausschließen“.

Bei Kane stelle sich „die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis“



Im Angriff werden neben Kolo Muani (24) Victor Osimhen (24) von der SSC Neapel und Topstar Harry Kane (29) von Tottenham Hotspur gehandelt. Das Interesse an Englands Kapitän kühle aber „immer mehr ab“, schrieb die Sport Bild.

Dazu passen AZ-Aussagen von Dieter Hoeneß, Bruder des einflussreichen Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß: Bei Kane stelle sich „die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis“. Kane wird im Sommer 30 - Bayern braucht aber einen Stürmer, mit dem sie mehrere Jahre planen können.“

Interesse an dem Mexikaner Edson Alvarez



Fürs defensive Mittelfeld wechselt Konrad Laimer von RB Leipzig nach München. Angeblich zeigen die Bayern zudem Interesse an dem Mexikaner Edson Alvarez von Ajax Amsterdam. Tuchel soll zudem seinen früheren Chelsea-Schützling Mateo Kovacic als neuen Sechser im Auge haben.

Ansonsten sehen die Personalplanungen von Tuchel angeblich vor, das ein oder sogar zwei Außenstürmer gehen können. Dies würde in erster Linie Superstar Sadio Mane treffen. Auch Serge Gnabry gilt als Verkaufskandidat.

Ein Fragezeichen steht hinter Benjamin Pavard, der mehrmals mit einem Abschied kokettiert hatte, nun aber über eine Vertragsverlängerung verhandelt. Zudem äußerten Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch jüngst ihre Unzufriedenheit.

Routinier Müller sei „super wichtig“



Und was passiert mit Müller? Der Routinier sei „super wichtig“, betonte Tuchel. Doch auf dem Platz fand der Coach zuletzt fast nur als Joker Verwendung für den 33-Jährigen. Die entscheidende Frage lautet: Kann sich Identifikationsfigur Müller mit dieser Rolle anfreunden?

Lothar Matthäus glaubt, „dass er das nicht mitmacht“. Zuvor hatte der Sky-Experte Tuchel gewarnt: „An Thomas Müller sind schon andere Trainer gescheitert.“

Auch auf der Torwartposition könnte es Veränderungen geben. Tuchel glaubt an die Rückkehr von Kapitän Manuel Neuer, weshalb Winter-Zugang Yann Sommer wechseln könnte. Wie es mit dem an die AS Monaco ausgeliehenen Alexander Nübel weitergeht, ist offen. Wie aktuell so vieles beim FC Bayern.


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