Am Ende zitterten die Gäste ein 3:3 über die Ziellinie: Weil der FC Red Bull Salzburg selbst nach einer 2:0- und später einer 3:1-Führung nicht souverän blieb, geriet er noch in arge Bedrängnis und das Hinspiel-2:1 in Gefahr. Am Ende stand ein torreiches Remis beim FC Twente Enschede in der Champions-League-Quali zu Buche, das fürs Weiterkommen reichte.
In den Playoffs um die CL-Teilnahme treffen die „Roten Bullen“ nun auf Dynamo Kiew (1:1 und 2:0 gegen die Glasgow Rangers) – schon am Mittwoch, 21. August, auswärts, am Dienstag, 27. August, 21 Uhr, daheim. Die Chance auf die sechste Teilnahme an Europas Fußball-Königsklasse in Folge lebt also, die Entscheidung fällt auf jeden vor den heimischen Fans in Salzburg.
Im Glutofen von Enschede präsentierte die junge Bullen-Elf zunächst eine spielerisch starke Vorstellung ohne Handbremse. Kamil Piatkowski ersetzte in der Innenverteidigung den verletzten Hendry Blank. Auf einen Mittelstürmer verzichtete Coach Pep Lijnders, Moussa Kounfolo Yeo lief flankiert von Oscar Gloukh und Dorgeles Nene als zentraler Offensivspieler auf. Das Bestreben der Gäste zeigte sich nach drei Minuten, als Yeo von Nene auf die Reise geschickt wurde und ein Twente-Verteidiger auf der Linie rettete – es war jedoch Abseits. Von Twente kam kaum etwas, Salzburg-Goalie Janis Blaswich hatte lediglich einen 25-Meter-Freistoß-Kracher zu entschärfen (10.).
Maurits Kjaergaard bringt Salzburg in Front
Sieben Minuten später verstummte die Grolsch-Festung: Maurits Kjaergaard lief perfekt in einen starken Gloukh-Heber und überhob cool Goalie Lars Unnerstall – 0:1 (17.), der dritte Treffer des Dänen gegen Enschede insgesamt. Nene kratzte nach einer Flanke von Aleksa Terzic dann am schnellen zweiten Tor (19.), der Doppelschlag war aber nur wenige Minuten aufgeschoben. Denn einmal mehr beeindruckte Österreichs Vizemeister mit kombinationsstark: Amar Dedic bediente im idealen Moment Nene, der von rechts wuchtig über die Schulter von Unnerstall traf – 0:2 (25.).
Salzburg schaffte es dann nicht, die Zwei-Tore-Führung in die Pause zu bringen: Goalie Blaswich (33), Salzburgs einziger Akteur über 24 auf dem Feld, kam übermotiviert aus seinem Tor, die folgende Ecke nutzte Mees Hilgers zum Anschlusstreffer (43.). Den Österreichern gelang jedoch nur 30 Sekunden nach dem Seitenwechsel ein enorm wichtiger Wirkungstreffer: Yeo traf im Zusammenspiel der Dänen Kjaergaard/Bidstrup aus kurzer Distanz – 1:3 (46.).
Twente verstärkt die Offensivbemühungen
Mit frischen Kräften verstärkte Twente vor 30000 Fans jetzt seine Offensivbemühungen. Eine weitere Ecke köpfte Alec van Hoorenbeeck aus kurzer Entfernung wuchtig ein – nur noch 2:3 (64.). Es war der dritte Standard-Gegentreffer, den Salzburg in dieser Begegnung insgesamt, also mit dem Hinspiel, kassierte. Zehn Minuten später hatte Kjaergaard die Entscheidung auf dem Fuß, verschoss jedoch einen Handelfmeter, Unnerstall parierte stark (74.). Danach spielten fast nur noch die Hausherren, den Mozartstädtern gelang kaum noch eine Entlastung, und Sam Steijn staubte nach einem Abpraller zum 3:3 ab (87.). In der siebenminütigen Nachspielzeit zischte ein Steijn-Volley haarscharf am Salzburger Gehäuse vorbei (90.+4), es blieb beim 3:3.
Vor der Auswärtspartie gegen Kiew, welche nicht in der Ukraine stattfindet, sondern im polnischen Lublin, muss Salzburg zur Bundesliga-Partie am Samstag, 17. August, 19.30 Uhr, beim LASK ran. Der freie Kartenverkauf für das Dynamo-Match startet am Montag, 19. August, 10 Uhr. Das zwischen den CL-Playoffs anberaumte Heimspiel gegen Hartberg wird verlegt (Termin noch offen).
− bit
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