Tel, Urbig, Tzimas und Co.
1. FC Nürnberg überragt alle: Das waren die Wintertransfers der bayerischen Vereine

04.02.2025 |

Der sowohl teuerste Ein-, als auch Verkauf eines bayerischen Vereins im Wintertransferfenster war der Nürnberger Stefanos Tzimas. − Symbolbild: Daniel Karmann, dpa

Das Wintertransferfenster ist die letzte Chance für die sportlichen Entscheider in den deutschen Fußballligen, noch einmal an einzelnen Stellschrauben des Kaders zu drehen. Kurze Zeit später bricht im Kampf um Meisterschaft, Aufstieg oder Klassenerhalt die entscheidende Phase an.

  

Rein sportlich könnte sich die aktuelle Situation bei den acht bayerischen Teams in der ersten, zweiten und dritten Liga kaum stärker voneinander unterscheiden. Branchenprimus FC Bayern führt mit sechs Punkten Vorsprung die Bundesliga an, die Spielvereinigung Unterhaching muss als abgeschlagenes Schlusslicht der dritten Liga derweil auf ein Fußballwunder hoffen.

Ex-Jahn-Keeper unterschreibt beim FC Bayern



Große Unterschiede zeigen sich auch bei den Transfers: Vom 1. Januar bis 3. Februar konnten neue Spieler verpflichtet werden. 26 wechselten dabei zu den bayerischen Teams oder kehrten von Leihen zurück. Rekordmeister Bayern hielt sich dabei zurück: Einzig der Nachwuchskeeper und Ex-Jahn-Profi Jonas Urbig schließt sich den Münchenern an. Er stand zuvor beim 1. FC Köln unter Vertrag. Neben ihm kehrt Linksverteidiger Gabriel Vidovic von einer Leihe zum Rekordmeister zurück.

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Für einen Bestwert sorgen die Bayern dann aber doch: Kein anderer bayerischer Verein verlieh im Winter so viele Spieler (5). Das prominenteste Beispiel dürfte dabei der 19-jährige Stürmer Mathys Tel sein, der bis zum Sommer für Tottenham auf Torejagd geht.

Geldregen für den 1. FC Nürnberg



Über die meisten Einnahmen darf sich der frühere Rekordmeister 1. FC Nürnberg freuen. Medienberichten zufolge fließen knapp 35 Millionen Euro für den 19-jährigen Stürmer Stefanos Tzimas (25 Millionen, Brighton) und den 18-jährigen Innenverteidiger Finn Jeltsch (9,5 Millionen, VfB Stuttgart) in die Kasse des Clubs.

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Tzimas war zunächst auf Leihbasis von PAOK Saloniki nach Nürnberg gewechselt. Im Rahmen der Verhandlungen mit Brighton zogen die Franken dann die Kaufoption. Damit ist er jetzt sowohl der teuerste Neuzugang als auch der teuerste Abgang der Vereinsgeschichte: beides mit einem deutlichen Abstand. Bis zum Saisonende bleibt er dem Team von Cheftrainer Miroslav Klose übrigens trotzdem erhalten – erneut per Leihe.

Generell war beim Club im Winter so viel Bewegung wie bei keinem anderen bayerischen Team. Vier Profis stießen neu zum Kader, acht verließen den Verein. Zwölf Spieler und damit einer mehr als beim Stadtrivalen Fürth sowie allen drei bayerischen Vereinen in der dritten Liga zusammen.

Viele Änderungen im Fürther Kader



Die Fürther stellten ihrerseits mit sechs Neuzugängen den landesweiten Bestwert auf. Vier von ihnen – Lennart Grill, Noah Loosli, Joshua Quarshie und Marco John – spielten zuvor in der Bundesliga. Für Mittelfeldspieler Felix Klaus schließt sich mit 32 Jahren dagegen ein Kreis. Er spielte bereits in seiner Jugend für das Kleeblatt.

Mit Abstand am wenigsten Veränderung gab es eine Liga tiefer. Auffällig ruhig war es bis kurz vor Transferschluss beim angeschlagenen TSV 1860 München. Am Montag gaben die Löwen dann die Verpflichtungen von Mittelstürmer Dickson Abiama und Linksverteidiger Anderson Lucoqui bekannt. Die beiden kommen aus der zweiten Bundesliga vom 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig. Neben ihnen wechselt Philipp Maier an die Isar. Mit dem SSV Ulm gelangen dem 30-Jährigen zuvor gleich zwei Aufstiege. Eliot Muteba wird im Gegenzug verliehen.

Kampf um Nummer 1 neu entfacht



Auch die SpVgg Unterhaching (zwei Zu-, ein Abgang) und der FC Ingolstadt (je zwei) verstärkten sich nur punktuell. Der größte Wechsel bei den Schanzern dürfte dabei Torwart Pelle Boevink sein, der bei Paderborn fast ein Jahr lang die Nummer 1 war. Nun soll der 27-Jährige den Konkurrenzkampf mit Marius Funk anheizen. In den ersten beiden Spielen seit dem Wechsel stand er direkt zwischen den Pfosten.

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Wenn man von Aufstiegshelden spricht, kommt man in Regensburg nicht an Dominik Kother vorbei. Insbesondere in den beiden Relegationsspielen gegen Wehen Wiesbaden trumpfte der 24-Jährige auf, bereitete zwei der vier Regensburger Tore vor und erzielte die anderen beiden selbst. Nach einer eher enttäuschenden Hinrunde ist Kother nun Teil eines Quartetts, das den SSV Jahn verlässt. Ihn zieht es erneut in den Aufstiegskampf der dritten Liga – zu Dynamo Dresden.

Auf der Neuzugangsseite dominiert stattdessen eher Erfahrung. Allen voran Stürmer Sargis Adamyan, den der Jahn vom 1. FC Köln ausleiht und der bereits von 2017 bis 2019 in Regensburg aktiv war. Neben ihm verstärken die Mittelfeldspieler Anssi Suhonen und die Außenverteidiger Frederic Ananou sowie Tim Handwerker den Jahn.

Augsburger Defensivkompetenz soll beim Aufstieg helfen



In Augsburg endet unterdessen das Kapitel des Schweizer Flügelspielers Ruben Vargas. Fünfeinhalb Jahre spielte er beim FCA und erzielte 20 Tore in 154 Bundesligaspielen. Für ihn geht es zum FC Sevilla. Das defensive Duo Maximilian Bauer und Tim Breithaupt hilft dem 1. FC Kaiserslautern dagegen leihweise, wieder den lang ersehnten Sprung ins Oberhaus zu schaffen. Dabei könnten sie auf ihren Ex-Teamkollegen Patric Pfeiffer treffen, der nach Magdeburg wechselt.

Teure Neuzugänge gibt es bei den bayerischen Schwaben dagegen keine. Einzig für Abwehrtalent Chrislain Matsima wurde die Kaufoption gezogen. Dazu kehrt Ex-Nationalspieler Mergim Berisha von Hoffenheim zunächst per Leihe zurück.

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